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Der 10-Millionen-Erweiterungsbau des Alterszentrum Gässliacker ist bereit für die Bewohner: Der Neubau ist zwei Monate früher als geplant fertig geworden. Im Dezember ziehen die ersten Bewohner ein.
Er stach sofort ins Auge, der gelbe Pulli, den Architekt Jann Stoos bei der Eröffnungsfeier des Gässliacker-Erweiterungsbaus trug. Dass er diesen nicht ohne Grund aus dem Schrank geholt hatte, deutete er bereits ihn seiner kurzen Ansprache an.
Spätestens beim Betreten des Neubaus war allen Gästen klar, was damit gemeint war: Gelb ist die dominierende Farbe im neuen Pflegeheim Reuss. Der Fussboden ist im Treppenhaus, in den Zimmern und den Aufenthaltsräumen im gleichen Ton gehalten. Gelb sind auch die Fliessen in den Badezimmern und die Bettwäsche. Sogar der Boden auf dem grosszügigen Balkon hat dieselbe Farbe.
Kunstwerke im Garten
Von dort können die Bewohner, die bis Dezember einziehen, die schöne Aussicht auf die kleine Parkanlage geniessen. Draussen warten die Bänke auf die ersten Spaziergänger, das Gehege ist bereit für die Zwerghühner und auch der Springbrunnen plätschert vor sich hin. Dazwischen stehen die Werke des Wettinger Künstlers Beat Zoderer. Die sieben Objekte sehen aus wie überdimensionale farbige Schirme – es erstaunt nicht, dass sich darunter auch ein gelber findet.
Auffallend ist der Zaun, der den Garten abgrenzt: Dieser soll ermöglichen, dass sich die dementen Bewohner gefahrenlos im Freien bewegen können. Zwölf Zimmer im Erdgeschoss sind für Bewohner reserviert, die unter Demenz leiden. Die Demenzabteilung ist eine Neurung im Gässliacker. Bis anhin mussten besonders schwere Fälle an andere Institutionen weiterverwiesen werden. «Die neue Abteilung ist den besonderen Bedürfnissen der Bewohner mit Demenz angepasst», sagt Meinrad Stöckli, Präsident des Stiftungsrats Alterszentrum Gässliacker. Das Personal sei besonders geschult worden und könne sich genügend Zeit für die Einzelnen nehmen: «Auf einen Bewohner kommt eine Vollzeitstelle.»
Blick in alle Himmelsrichtungen
24 Plätze bietet das Pflegeheim Reuss, das seinen Namen in Anlehnung an das Pflegeheim Limmat und die Alterssiedlung Aare erhalten hat. Die modern eingerichteten Zimmer sind nach Osten, die Aufenthaltsräume nach Westen hin orientiert. «Ein Ausblick in alle vier Himmelsrichtungen soll möglich sein», sagt Architekt Jann Stoos vom Brugger Büro Stoosarchitekten, das er zusammen mit seiner Schwester Maja führt.
Bevor das rund zehn Millionen teure Projekt umgesetzt werden konnte, musste eine grosse Hürde genommen werden. «Es hat riesiges Glück gebraucht», sagte Gemeindeammann Max Läng in seiner Rede. Er erinnerte daran, dass die Obersiggenthaler Stimmbevölkerung erst im zweiten Anlauf den Gemeindebeitrag von fünf Millionen Franken bewilligte – mit wenigen Stimmen Unterschied. Beim Bau lief dann aber alles nach Plan, sodass der Neubau rund zwei Monate früher als geplant fertig geworden ist.
Tag der offenen Tür ist am
Samstag, 3. November, 9 bis 16 Uhr.