Würenlos
Das Alterszentrum Würenlos soll einmal auf der Zentrumswiese stehen

Mit 419 gegen 89 Stimmen hat die Gemeindeversammlung am Dienstag beschlossen, dass das Alterszentrum auf der Zentrumswiese gebaut wird. Weil nur 587 der 3943 Stimmberechtigten anwesend waren, unterliegen die Entscheide dem fakultativen Referendum.

Dieter Minder
Drucken
Der Standort Zentrumswiese wird dem Standort Wiemel vorgezogen. ZVG

Der Standort Zentrumswiese wird dem Standort Wiemel vorgezogen. ZVG

Rund 50 Jahre dauert die Diskussion um ein Altersheim in Würenlos schon. Nach dem Standortentscheid am Dienstagabend, könnte die Realisierung etwas näher rücken. Dem Beschluss war eine teils sehr ausufernde Diskussion voraus gegangen.

Das führte, neben der reich befrachteten Traktandenliste, zur rund 4 Stunden dauernden Gemeindeversammlung. Während die CVP am Standort Zentrumswiese festhalten wollte, sprach sich die FDP, wie der Gemeinderat, für den Wiemel aus.

Doch die meisten Votantinnen und Votanten gaben der Zentrumswiese den Vorzug. Sie wollten die älteren Leute im Zentrum behalten und nicht an den Ortsrand abschieben.

Als Argumente gegen den Wiemel wurden neben der Distanz zum Gemeindezentrum auch die voraussichtlich längeren Fahrzeiten mit dem Bus und der Lärm aus dem benachbarten Bauernhof erwähnt.

Die Gegner des Standortes Zentrumswiese wollte diese dagegen für kommende Generationen frei halten. Ein Votant prognostizierte, dass es im Bereich Zentrumswiese zu starken Verzögerungen kommen dürfte: «Die Einsprachefritzen stehen schon in den Startlöchern.»

Nach der Abstimmung sagte Gemeindeammann Hansulrich Reber: «Lasst uns jetzt arbeiten.» Er warnte vor Einsprachen und Beschwerden und betonte: «Wir müssen jetzt akzeptieren, dass der Standort gewählt ist.»

Kaum war im Saal klar, dass die Zentrumswiese eine Mehrheit bekam, standen die ersten Leute auf und verliessen die Mehrzweckhalle.

Deshalb konnte die Nein-Stimmen nicht sauber ausgezählt werden und die Zählung der Nein musste wiederholt werden.

«Die Zahlen zeigen, dass wir keine Luft mehr haben», sagte Karin Funk bei der Präsentation der Rechnung 2012.

Die Eigenfinanzierung der Investitionen sank auf 25%. Finanzkommissionspräsident Marco Galli attestierte dem Gemeinderat und der Verwaltung eine korrekte Rechnung 2012.

Er wies aber ebenfalls auf die kritische Finanzlage hin.

Der Nettoaufwand droht die Steuereinnahmen zu übersteigen. Eine Steuerfusserhöhung, von derzeit 104 auf 109% könnt durchaus realistisch sein.

Das Traktandum über die Revision der Nutzungsordnung zog der Gemeinderat zur Beginn der Versammlung zurück. Den Beitrag 118 000 Franken, an die Sanierung des Kurtheaters Baden genehmigte die Versammlung mit 348 Ja gegen 89 Nein.

Zudem beschloss sie die Auflage, dass die erste Rate erst bezahlt werden darf, wenn die Bauarbeiten begonnen haben.

Für die Entwicklungsplanung Flüefeld wurde ein Nachtragskredit von 85 000 Franken genehmigt. Ebenso wurde dem Zusammenschluss der Bevölkerungsschutzorganisationen Limmattal und Wettingen zugestimmt.

Bereits am 18. September sind die Würenloser zu einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung aufgerufen.