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Die Renovation des Pfadiheims Rütibuck verlief dank zahlreicher Helfer erfolgreich. Nun feiern die Pfadi Baregg und Hochwacht Jubiläum – und freuen sich auf ihr neues Archiv.
Aussen sind die Wände des Pfadiheims Rütibuck immer noch schwarz vom Moos. Innen ist das Haus aber kaum mehr wiederzuerkennen. Seit dem Herbst renovieren die Pfader der Abteilung Baden Hochwacht ihr Heim – es war höchste Zeit (Lesen Sie hier).
Das Gebäude, das die Pfadi gemeinsam mit der Badener Jungwacht im Jahr 1971 bauen liess, verfiel zusehends. Die Jungwacht renovierte ihre Hälfte schon 1999 umfassend, aber im Pfadiheim war es bis vor kurzem düster, dreckig und es lag ein zwar charakteristischer, aber übler Geruch in der Luft.
Das Ziel der Renovation war nicht zuletzt, mehr Licht und mehr Platz ins Pfadiheim zu bringen. Das ist gelungen: Im Obergeschoss gibt es jetzt einen grosszügigen Aufenthaltsraum sowie einen Archiv- und Materialraum. Marianne Flückiger Bösch (v/o Gamma), die als Mutter von zwei Pfadern und als Präsidentin der Baukommission den Umbau koordiniert, sagt: «Es soll endlich wieder eine Freude sein, hierherzukommen.»
Der Umbau ist ein Kraftakt und war nur möglich dank sehr viel ehrenamtlicher Arbeit der aktiven Pfadileiter und dank zahlreichen Spenden von Altpfadern, Vereinen und Gönnern. «Wir sind besonders den Badener Ortsbürgern dankbar für die grosszügige Unterstützung, aber genauso auch den umliegenden Gemeinden und allen anderen Sponsoren», sagt Stefan Jaecklin (v/o Wuschel), Präsident der Elternkommission. «Ohne diese grossartige Hilfe wäre der Umbau nicht möglich gewesen.»
Die Pfadi Hochwacht freut sich aber weiterhin über Spenden, denn noch fehlt Geld für die Neugestaltung der Umgebung. «Wir wollen die Natur rund ums Haus zähmen. Es soll eine Feuerstelle und einen Vorplatz geben», sagt Flückiger. Um das Heim langfristig in Schuss zu halten, wurde ein Betriebskonzept erstellt. Nächstes Jahr soll dann auch das alte Pfadiheim aus dem Jahr 1932 renoviert werden, das als Haus für Schul- und Pfadilager dient und einst als Arbeiterunterkunft auf dem Grimselpass stand.
Zuerst wird aber an diesem Wochenende das Archiv im neuen Heim eingerichtet. Morgen ordnen die Hochwächtler zusammen mit dem Stadtarchivar und Altpfader Andreas Steigmeier ihr Archivmaterial. «Wir werden das Material zusammen sichten, ordnen und sicher auch einiges wegschmeissen», sagt Steigmeier. Die erhaltenswerten Unterlagen zur Pfadigeschichte werden in altersbeständige Archivmaterialien verpackt und katalogisiert.
Nachdem es in den vergangenen Jahren immer wieder Versuche gegeben hat, ein Pfadi-Archiv auf dem Rütibuck einzurichten, soll die Ordnung dieses Mal Bestand haben. Bis Ende August soll die Geschichte der Pfadi Hochwacht und ihres Heims aufgearbeitet sein. Dann wird es nämlich ein grosses, gemeinsames Fest der beiden Schwesterabteilungen Baregg und Hochwacht geben.
Die Pfadi Baden hat dieses Jahr nämlich einiges zu feiern: Im August ist es 90 Jahre her, seit die Mädchenabteilung Baden Baregg gegründet wurde. Auf einer Postkarte schrieben die Gründerinnen im Sommer 1928: «Am 18. August erwarten wir Dich Punkt 2 Uhr beim Schützenhaus. Gute Schuhe. Allzeit bereit!»
Die Bubenabteilung Hochwacht ist sogar noch ein Jahr älter, sie wurde 1927 gegründet. Weil die Hochwächtler aber eben gerade ihr Heim sanieren und alle Energie in den Umbau stecken, entschieden sie sich, gemeinsam im August mit den Bareggerinnen zu feiern, und dann auch gleich das frisch renovierte Pfadiheim auf dem Rütibuck einzuweihen.
Auf dem Rütibuck herrscht bis dann noch emsiges Treiben. Dort, wo früher die WCs waren, steht jetzt eine neue Gasheizung, die mit dem alten Pfadiheim einen Wärmeverbund bilden wird. Das Thing – der grosse Aufenthaltsraum, den die Pfader mit den Jungwächtern teilen – hat jetzt ein neues Dach und bekommt bald noch ein neues Cheminée.
Das Thing war früher eher eine dunkle Höhle, jetzt ist ein schöner Saal aus hellem Fichtenholz entstanden. Die Pfadikinder, die seit dem Herbst sozusagen «obdachlos» sind, freuen sich schon darauf, im August in das frisch renovierte Heim einzuziehen, in dem es hell ist, viel Platz hat – und endlich nicht mehr stinkt.