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Fünf neue Gebäude sollen das Areal der Brauerei Müller in einen modernen Stadtteil verwandeln. Bier wird weiterhin hergestellt. Ab kommender Woche liegt der Sondernutzungsplan öffentlich auf. Ende dieses Jahres könnte das Baugesuch folgen.
Seit 121 Jahren wird auf dem Müllerbräu-Areal an der Badener Dynamostrasse Bier gebraut, und daran wird sich auch in absehbarer Zukunft nichts ändern. Die Produktion beansprucht allerdings nur ein Drittel der rund 8000 Quadratmeter grossen Fläche, weswegen die Brauerei vor sieben Jahren gemeinsam mit der Erbengemeinschaft Burger ein ehrgeiziges Projekt zur besseren Nutzung der Parzellen startete.
Das Vorhaben macht nun einen grossen Schritt vorwärts: Ab kommender Woche liegt der Sondernutzungsplan öffentlich auf. Ende dieses Jahres könnte das Baugesuch folgen.
Rund um das Kesselhaus, das Malzsilo und das Sudhaus, die als historisch bedeutsam gelten und erhalten bleiben, entstehen fünf neue, mehrstöckige Bauten. Darin untergebracht werden unter anderem 145 Wohnungen für 250 Bewohner sowie neue Gewerbeflächen.
Das gesamte Areal wird in einen südlichen Bereich, in dessen Zentrum der Biergarten liegt, sowie in einen nördlichen Bereich geteilt, wo der bestehende Brauereibetrieb durch Neubauten ergänzt wird.
Bisher war das Areal von einer Mauer umgeben, in Zukunft wird es durchlässig sein: Die «Brauereigasse» wird Dynamostrasse und Bahnhof direkt verbinden. Der «Kohlenhof», durch dessen Passage im Erdgeschoss täglich Tausende Menschen in Richtung Bahnhof laufen, bleibt bestehen; das Gebäude wird aber um vier Stockwerke erhöht.
Seitlich neben dem Kohlenhof wird ein Bau mit sechs Geschossen und einer Fassadenhöhe von 20 Metern erstellt. Ein weiterer, sechsgeschossiger Baukörper, ebenfalls 20 Meter hoch, schliesst den südlichen Arealbereich ab.
Das Zentrum des südlichen Bereichs bildet der Biergarten, der erhalten bleibt, zusammen mit einer Bierhalle, die neu gebaut wird. Der Garten wird zur Dynamostrasse hin wie bisher durch den historischen Zaun und Bäume begrenzt. Auf den anderen drei Seiten wird der Garten durch einen fünf Meter hohen Sockel eingefasst.
Der Zugang erfolgt entweder direkt von der Dynamostrasse, von der Brauereigasse oder über den nördlichen Durchgang im Langhaus. Rechtwinklig abgedreht vom Biergarten und leicht überhängend zur Brauereigasse wird auf dem Sockel ein Baukörper mit fünf Vollgeschossen entstehen. Ebenfalls im südlichen Bereich werden in einer Tiefgarage Parkplätze gebaut, allerdings in reduzierter Anzahl – autoreduziertes Wohnen auf dem Brauerei-Areal war eine Forderung des Einwohnerrates.
Der nördliche Bereich wird auf Erdgeschossniveau mehrheitlich durch den laufenden Brauereibetrieb genutzt. Zur Güterstrasse hin entsteht ebenfalls ein Gebäude mit 26 Metern Fassadenhöhe.
Ausgelagert werden Logistik, Betrieb und Administration der Brauerei, ein neues Zentrum wird in Lupfig im Bezirk Brugg gebaut, falls das Vorhaben in Baden bewilligt wird. «Als Folge davon wird der Lastwagenverkehr rund um das Brauerei-Areal stark abnehmen, von aktuell fünfzig auf rund drei Fahrten pro Tag», sagt Geschäftsführer Felix Meier.
Im Idealfall könnten die Bagger Ende 2019 auffahren, sagte Victor Jaecklin, Verwaltungsratspräsident der Braurerei Müller AG, an einer Informationsveranstaltung in der Badener Trafohalle. Wann welche Arealteile bebaut werden, stehe noch nicht fest.