Im Kino Trafo schauten sich Schulklassen Kurzfilme an – mit Monstern, Piraten und mürrischen Fleischbällchen. Am Fantoche wird dem jungen Publikum und Familien so oder so einiges geboten.
Noch sind die Kinder laut und übermütig. Der Kinosaal im Trafo ist mit neugierigen Kindergärtlern und Erstklässlern aus der Region gefüllt. Sie dürfen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern Kurzfilme am Animationsfestival Fantoche schauen.
Kaum beginnen die extra für ihre Altersklasse zugeschnittenen Filme, wird es ruhig im Kino. Gebannt schauen die Kleinen auf die Leinwand. «Nicht zu bändigen?» heisst das Programm, das sich rund um Themen wie Freundschaft, Angst, Verwandlung und Phantasie dreht. Die Kinder bekamen es mit lieben und bösen Monstern, Piraten, Igeln, Stieren und mürrischen Fleischbällchen zu tun.
Viel Gelächter gibt es beim Film «Der kleine Vogel und das Blatt». Darin will ein hungriger Fuchs einen kleinen Vogel fressen, der einem Herbstblatt nachjagt. «Es war voll brutal, als der Fuchs in den Baum gerast ist», erzählt Marceau aufgeregt. Der Erstklässler ist mit seiner Klasse aus Ennetbaden gekommen. Ihm hat der Schulausflug ans Fantoche sehr gut gefallen. «Wir haben daheim keinen Fernseher», erzählt Marceau und fügt verschmitzt an: «Ich schaue mir Filme auf dem iPad an oder mache darauf Spiele.» Die 6-jährige Evelin aus derselben Klasse war bereits einmal am Fantoche.
«Zuhause schaue ich am liebsten ‹Die Sendung mit der Maus›», sagt sie. Chiara, sechseinhalbjährig, mag Trickfilme auch. Ihr hat der Film «Schuhliebe», der aus einem Workshop für Kinder entstanden ist, gefallen. «Der Zauberer hat darin ein Kind in einen Schuh verwandelt, das war lustig», erklärt sie. Der Erstklässler Marco musste oft lachen bei den Kurzfilmen. «Angst habe ich nie gehabt, auch vor den Monstern nicht.» Der 6-jährige Lorenzo dagegen hatte seinen Kapuzenpulli an, damit er die Kapuze über den Kopf ziehen könnte, falls es gruselig wird.
Die Kinder waren begeistert
Die Ennetbadener 1.-Klasse-Lehrerinnen Elisabeth Perrinjaguet und Susanne Kunze begleiteten ihre Klassen. Sie hatten Mühe, die begeisterten Kinder in Zweierreihen wieder aus dem Trafo zu bringen. «Für die Kinder war es das Grösste, dass sie ins Kino durften», sagte Perrinjaguet.
Am Fantoche wird dem jungen Publikum und Familien einiges geboten. «Kinder sind Zukunft. Sie werden es sein, die demnächst die Videospiele von heute spielen, die neuen Visionen unserer Welt in Filme verwandeln», heisst es im Fantoche-Katalog.
Animationsfilmfestival Fantoche 4.-9. September. Ausgewähltes Kinderprogramm noch bis am Sonntag. www.fantoche.ch