Spreitenbach
Das Geld ist dank Crowdfunding zusammen: Spreiti-Buch wird gedruckt

80 Unterstützer ermöglichen den Druck eines Buches, das Menschen statt Agglo-Klischees in den Vordergrund stellt. 3000 Fotos und 65 Interviews sind entstanden, die sich zu einem Porträt von der Gemeinde zusammenfügen.

Noemi Lea Landolt
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Grillieren am Franzosenweiher in Spreitenbach
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Buch Spreiti

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30 Tage hat man auf der Crowdfunding-Plattform «wemakeit.ch» Zeit, um die fehlenden Hunderter oder Tausender für sein Projekt zu sammeln: Unterstützer eines Projektes können eine beliebige Summe spenden, und damit dessen Realisation ermöglichen. Grafiker Marco Müller, Autorin Anna Miller und Fotograf Goran Galić haben es geschafft. Für den Druck ihres Buches «8957 Spreitenbach» ist genug Geld zusammen gekommen.

Marco Müller, Grafiker: «Schön wäre es, wenn wir dank der zusätzlichen Spenden einer Druckerei in Spreitenbach statt in Deutschland den Auftrag geben könnten.»

Marco Müller, Grafiker: «Schön wäre es, wenn wir dank der zusätzlichen Spenden einer Druckerei in Spreitenbach statt in Deutschland den Auftrag geben könnten.»

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Vier Jahre Arbeit stecken im Projekt. 3000 Fotos und 65 Interviews sind entstanden, die sich zu einem Porträt von der Gemeinde zusammenfügen. Das Buch setzt einen Gegenpol zum Klischee von Spreitenbach als typische Agglo-Gemeinde, die jeder nur aufsucht, um sie möglichst schnell wieder zu verlassen. «8957 Spreitenbach» zeigt, dass die Gemeinde mehr ist als Ikea und Shoppi. Es lässt Raum für die Spreitenbacher und ihre Geschichten.

«Es war ein schöner Moment, als wir die Grenze geknackt haben», sagt Grafiker Marco Müller. 9500 Franken waren für den Druck des Buches nötig. Drei Tage vor Ablauf der 30-Tage-Frist sind fast 11 000 Franken an Spenden verzeichnet. «Das Minimalziel ist erreicht, das Buch kann in den Druck», sagt Müller. Um ihren Erfolg zu feiern, hatten Müller, Miller und Galić noch keine Zeit.

Das wird aber bald nachgeholt: «Wir werden natürlich auf unsere Unterstützer anstossen», sagt Müller. «Cola und Bier bezahlen wir selbstverständlich aus der eigenen Kasse.» Die zusätzlichen Franken fliessen alle ins Projekt, in eine höhere Auflage zum Beispiel oder in einen speziellen, hochwertigen Lack. «Schön wäre es, wenn wir dank der zusätzlichen Spenden einer Druckerei in Spreitenbach statt in Deutschland den Auftrag geben könnten», sagt Müller.

Vernissage Mitte September

Die drei haben von Anfang an daran geglaubt, dass es gelingt, genug Menschen für ihr Projekt zu begeistern. «Eine Publikation über eine Agglomerationsgemeinde, die Gesellschaft und Fotografie verknüpft, interessiert», sagt Müller. Bis zum Dienstagmorgen hatten 80 Personen das Projekt mit einer Spende unterstützt. Je nach Höhe der Spende erwartet sie als Dankeschön ein Postkarten-Set, das Buch oder sogar ein Spanferkel-Essen bei einem der Protagonisten im Buch.

Mitte August geht das Buch in den Druck. Etwa vier Wochen später ist es fertig. Das genaue Datum und der Ort der Vernissage stehen allerdings noch nicht fest. «Wahrscheinlich Mitte September», sagt Müller. «Und sicher in Spreitenbach.»