«Vom ertragreichsten Spielcasino zum «House of Entertainment», lautet das Motto. Mit seinem Beschluss, das Spielcasino baulich zu optimieren, hat der Verwaltungsrat der Stadtcasino AG im Januar die Vorwärtsstrategie des Grand Casinos unterstrichen.
Mehrere Millionen Franken werden in den Standort Baden investiert, um das Mutterhaus noch attraktiver zu machen.
Das Casino Zürich im Nacken
Der Businessplan sieht für Baden eine Einbusse von 31,8 Prozent vor. Damit würde der Bruttospielertrag von 105 (2010) auf unter 70 Millionen Franken sinken. Grund: Mit der neuen Konkurrenz in Zürich dürfte man in Baden einen Anteil der Gäste verlieren; davon kommen aus dem Raum Zürich rund 45 Prozent.
Es war in Baden klar, dass man den Bundesratsentscheid, beziehungsweise die Niederlage im Rennen um eine Casino-Lizenz in Zürich, nicht unerwidert lässt. Das Grand Casino wolle nicht mehr als 30 Prozent einbüssen, sagt CEO Detlef Brose. «Das ist nur über Qualität und Effizienz und mit motivierten Mitarbeitenden zu erreichen.» Broses persönliches Ziel ist sogar noch ehrgeiziger. Das Casino soll auch ohne Kündigungen über die Runden kommen.
Umbau während Fussball-EM
Bis Oktober, wenn das Casino in Zürich seine Türen öffnen wird, ist man in Baden gerüstet. Der Umbau werde das Casino architektonisch wie betrieblich attraktiver machen und zudem Synergien bringen. «Er wird uns eine Erlebnisqualität mit einem noch breiteren Angebot ermöglichen, das vom Spiel, von der Gastronomie über Unterhaltung, Shows, Tanz, Musikbühne bis zum Club-Betrieb reichen wird», erklärt Brose.«Das Bauvorhaben beinhaltet ein attraktiveres Foyer, wobei der Einlassbereich für beide Etagen zusammengefasst wird.
Von dort geht es in den grossen Spielsaal, der neu das Untergeschoss und damit die beiden Spielsäle mit Rolltreppen verbindet», so Brose. Der Pokerbetrieb wird in das bisherige Automatencasino verlagert. Der frei werdende Raum (früheres «Joy») werde zum multifunktionalen Unterhaltungsraum. Der Umbau, der im April beginnt, soll den Spielbetrieb wenig beeinträchtigen. Gröbere Eingriffe sind während der Fussball-EM geplant.
Übernahme und Umbau als «Vorwärtsstrategie»
«Wir wollen mit kleinen Massnahmen das Verbesserungspotenzial ausschöpfen», sagt Peter Blöchlinger, VR-Präsident der Stadtcasino Baden AG. Die Übernahme der Casinos in Davos (90%) und Vaduz (Betrieb) gehört ebenso zur «Vorwärtsstrategie» wie die Umbauten am Standort Baden. Allerdings sei nach der Lizenz-Vergabe der liechtensteinischen Regierung an die Casino Vaduzerhof AG (mit Badener Beteiligung) mit einer Beschwerde der österreichischen Konkurrentin zu rechnen, glaubt Blöchlinger.