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Der Einwohnerrat stimmt dem 200'000-Franken-Kredit zu und sichert damit die Zukunft des Kulturhauses. Im Rennen um das Vizepräsidium des Rats setzt sich Sander Mallien (GLP) knapp gegen Stefan Häusermann (Grüne) durch.
Das Kulturhaus Royal ist gerettet – zumindest für die nächsten 20 Jahre. Der Badener Einwohnerrat stimmte am Dienstagabend dem Antrag des Stadtrates grossmehrheitlich zu, wonach ein Kredit in der Höhe von 198 000 Franken als einmalige Sicherheitsleistung für den definitiven Kulturbetrieb im Royal zu genehmigen sei. Die Stadt mietet seit
2011 das ehemalige Kino an der Haselstrasse – das älteste in Baden – vom Immobilienunternehmen Zuriba.
Mit dem gesprochenen Verpflichtungskredit kommt nun ein 20-Jahres-Mietvertrag mit dem Betreiberverein des Royals zustande. Der Kredit war eine Bedingung der Zuriba für eine Verlängerung des Mietvertrags. Der Betrag in der Höhe von zwei Jahresmieten wird nun auf ein Sperrkonto im Namen der Stadt Baden überwiesen.
Der Präsident der Finanzkommission, Mark Füllemann (FDP), sagte vor der Abstimmung, die Kommission sei zwar mit neun zu zwei Stimmen für den Kredit, aber es sei doch «ein gewisser Zweckoptimismus» in den Zukunftsplänen der Betreiber zu erkennen. Bruno Knörr (SVP) sagte, seine Fraktion stimme zu, nachdem zahlreiche Bedenken ausgeräumt worden seien: «Uns ist wichtig, dass das Royal kulturell und finanziell erfolgreich ist.»
Auch die FDP-Fraktion stimmte dem Antrag zu – allerdings habe man das gesprochene Geld innerlich schon abgeschrieben und ausgegeben, sagte Antonia Stutz. Die FDP sei nicht bereit, später erneut Geld in das Royal zu stecken, stellte sie klar. Die linke Ratshälfte stellte sich geschlossen hinter das Kulturlokal als fester Bestandteil «der lebensfrohen Kulturstadt Baden». Stadtrat und Kulturvorsteher Erich Obrist (parteilos) betonte, es sei erfreulich, dass man zu dieser guten Lösung gekommen sei, auch dank des grossen Engagements der Stadtverwaltung und des Royal-Teams. Er sei überzeugt, dass der Verein den Betrieb meistern werde.
Der Verein Kulturhaus Royal war während der Ratssitzung mit etwa drei Dutzend «Royalisten» auf der Zuschauertribüne anwesend – inklusive symbolischer Königskronen auf den Häuptern. Die Freude nach der Abstimmung war gross, nach der Sitzung verteilten sie den Ratsmitgliedern «royales» Bier und zogen weiter zum Einwohnerratsapéro im Bäderquartier und ins Royal, um auf die erfolgreiche Zukunft des Kulturhauses anzustossen.
Einstimmig zur neuen Präsidentin des Einwohnerrates und somit zur höchsten Badenerin für die nächsten zwei Jahre wurde Karin Bächli (SP) gewählt. Zu einer Kampfwahl kam es im Rennen um das Vizepräsidium: Die Fraktionen hatten sich im Vorfeld geeinigt, dass turnusgemäss eine kleine Partei an der Reihe sei. Doch GLP und Grüne konnten sich nicht einigen und stellten je einen Kandidaten. Knapp, mit 25 zu 21 Stimmen, setzte sich Sander Mallien (GLP) gegen Stefan Häusermann (Grüne) durch. Und dies, obwohl Grüne, Team und SP mächtig um Stimmen für Häusermann weibelten - unter anderem mit dem Argument, dass die Grünen seit den 80er-Jahren im Rat vertreten seien, die GLP aber erst seit acht Jahren.