Mellingen
Das neue Quartier kostet 118 Millionen Franken

Die Bauvorhaben in der Grossen Kreuzzelg stiessen bei der Bevölkerung nicht nur auf positives Echo – jetzt ging die Bauherrschaft auf die Einwendungen ein. Das Grossprojekt sieht 198 Wohnungen vor, die sich auf einen vierteiligen Kopfbau verteilen.

Carolin Frei
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Mellings Bauverwalter André Hufschmid und Stangenwald in der Grossen Kreuzzelg

Mellings Bauverwalter André Hufschmid und Stangenwald in der Grossen Kreuzzelg

CFR

«Es gab im Vorfeld rund ein Dutzend Einwendungen zu diesem Projekt», erinnert sich André Hufschmid, Bauverwalter der Gemeinde Mellingen. Vor allem die Freiflächen und die Befahrbarkeit des Zelgmattwegs seien angezweifelt worden. Durch zusätzliche Fachgutachten und Korrekturen am Projekt wurde durch die Bauherrschaft auf die Anliegen der Einwendenden eingegangen.

Auch seitens der Gemeinde stand man dem Projekt erst etwas skeptisch gegenüber. «Darauf haben wir verschiedene Referenzobjekte angeschaut, um uns ein konkretes Bild machen zu können», sagt Hufschmid. Das habe überzeugt. Genauso wie das vorgelegte Hochwasserschutz-Konzept. Der Hochwasserschutz sieht nicht nur einen Objektschutz vor, sondern das gesamte Gebiet der Grossen Kreuzzelg profitiert davon. Denn auf 270 Metern, entlang des Flurwegs, wird der Weg als Schutzmassnahme angehoben.

198 Wohnungen in Minergie-P

Bevor die Bagger jedoch auffahren, wird die Bauherrschaft am 23. Februar vor Ort den Anwohnern sowie Interessierten das Modell vorstellen. Das Grossprojekt sieht 198 Wohnungen vor, die sich auf einen vierteiligen Kopfbau längs der Lenzburgerstrasse verteilen. Gebaut werden sollen drei Punkthäuser, zwei 3-geschossige Wohngebäude und 68 Reiheneinfamilienhäuser. Es sollen Single-, Paar- und Familienwohneinheiten im mittleren Preissegment entstehen.

Zudem soll im Kopfbau das Erdgeschoss für gewerbliche Nutzung offen stehen. Beispielsweise für Lebensmittelgeschäfte, das Kleingewerbe, Dienstleistungen, eine Arztpraxis oder ein Restaurant. In die Überbauung integriert wird zudem der Kindergarten der Gemeinde, als Ersatz für den jetzigen Standort am Friedweg. Zusätzlich soll ein Kinderhort das Angebot abrunden.

Auf dem gesamten Areal werden insgesamt 300 Parkplätze geschaffen, die meisten davon in Tiefgaragen. Eine durch Bäume und Grünflächen geprägte Umgebungsgestaltung ergänzt das Konzept einer idealen Begegnungszone. Die mehrgeschossige Überbauung wird im Minergie-P-Eco-Standard in Holzbauweise erstellt. Kostenpunkt inklusive Landerwerb: 118 Millionen Franken.

Kein Etappenbau

Cornelia Richter, Sprecherin Immobilienanlagen der Credit Suisse: «Die Realisierung des Projekts erfolgt ohne Etappierung. Das heisst konkret, dass alle Einheiten bis Sommer 2014 fertiggestellt und bezugsbereit sind.»

Man habe bei der Projektierung bewusst auf eine Umsetzung in Etappen verzichtet, um zügig voranzukommen und so die Lärmbelastung für die Nachbarschaft zeitlich auf ein Minimum zu beschränken.

Schallschutz während Bauphase

Die geplante Umfahrungsstrasse führt nahe an der Überbauung vorbei – was wird bezüglich Lärmschutz unternommen? «Bauseitig werden entsprechende Schallschutzmassnahmen an den Gebäuden berücksichtigt», sagt Richter.

Und werden lokale Betriebe bei der Umsetzung des Grossprojekts zum Zuge kommen? «Die Ausschreibungen sind nun am Laufen, wobei lokale Unternehmen berücksichtigt werden», so Richter. Dies unter der Bedingung, dass sie dem wirtschaftlichen Wettbewerb standhalten und der Preis und die Qualität stimmen würden.