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Der Neubau an der Schule Fislisbach kostet nun 5,3 statt 3,3 Millionen Franken. Der Grund: Die Tagesstrukturen fordern zusätzlichen Raum. Diesen nun bereitzustellen sei günstiger als ein Anbau zu einem späteren Zeitpunkt, so der Vizeammann.
Beim Bauen kommt es meistens anders als geplant. Das ist aktuell in Fislisbach der Fall. Ein kurzer Rückblick: Eigentlich wollte der Gemeinderat das Platzproblem an der Schule Leematten im November 2013 mit einem Anbau für 3,3 Mio. Franken lösen. Eine regelmässige Umfrage bei 400 Eltern stellte im März 2014 doch noch die gesamte Planung auf den Kopf. Sie ergab, dass sich das Bedürfnis an Tagesstrukturen verdoppeln wird.
In den drei Schulhäusern auf dem Areal Leematten in Fislisbach besuchen derzeit rund 130 Oberstufenschülerinnen und -schüler der Sek und Real sowie rund 260 Primarschüler den Unterricht. Bereits heute ist der Schulraum zu knapp. Das beweisen die vier Pavillons, mit denen die Anlage um drei Schulzimmer und um ein Büro für den Schulleiter der Oberstufe erweitert wurde. Ab dem Schuljahr 2015/16 werden die Oberstufenschüler den Unterricht in Mellingen besuchen. Laut Antonino Colacino, Vizeammann und Leiter der Arbeitsgruppe Schulhauserweiterung, werden diese Pavillons im Sommer 2015 deshalb abgebaut. Das Baugesuch für den Neubau und die Umnutzung des Schulhauses Leematten I liegt voraussichtlich ab dem 3. Juni öffentlich auf. Mit den Bauarbeiten soll im Frühjahr 2016 begonnen werden, damit der Neubau im Frühjahr 2017 bezugsbereit ist. Die Schulraumerweiterung führt mittelfristig zu einer höheren Verschuldung. Die aktuelle Zinssituation begünstigt das Bauvorhaben. Es ist geplant, die entstehenden Schulden in sieben bis acht Jahren zu tilgen. (ejo)
Bereits heute werden zu Spitzenzeiten knapp 40 Schülerinnen und Schüler über Mittag betreut. Deshalb beschloss der Gemeinderat kurzfristig, ein grösseres und alleinstehendes Gebäude auf dem Pausenplatz Leematten I zu realisieren. Die geschätzten Kosten lagen im September 2014 bei 4,8 Mio. Franken (das BT berichtete).
In der Zwischenzeit hat das Architekturbüro Ernst Niklaus Fausch, Aarau und Zürich, den Kostenvoranschlag für das Bauprojekt ausgearbeitet, das nochmals eine halbe Millionen teurer ist. Konkret: 5,285 Mio. Franken beantragt der Gemeinderat an der Sommergmeind Mitte Juni für den Schulhaus-Kredit. Weshalb der Bau satte 2 Mio. Franken mehr kostet – der Gemeinderat hat die Bevölkerung nun informiert.
Antonino Colacino, Vizeammann und Leiter der Arbeitsgruppe Schulhauserweiterung, erklärte den rund 40 Interessierten: «Wir planen bis ins Jahr 2025. Damit wir den Anforderungen an die Tagesstrukturen entsprechen können, bauen wir einen Drittel grösser als geplant.» Das koste zwar mehr, sei aber dennoch die günstigere und einfachere Variante als ein Anbau zu einem späteren Zeitpunkt. «Dadurch können bis zu 80 Kinder betreut werden, also doppelt so viel wie heute.»
Damit Platz für den Neubau geschaffen werden kann, wird die Kochschule, für welche die Tagesstrukturen keine Verwendung mehr hat, abgebrochen. «Sechs Architekturbüros haben beim Projektwettbewerb mitgemacht. Vier davon haben einen Neubau vorgeschlagen, einerseits aus Kostengründen, andererseits aufgrund der schulinternen Abläufe», führte Colacino weiter aus.
Schulzimmer wird es im zweistöckigen Neubau keine geben. Nebst den Tagesstrukturen mit Ess-, Bastel-, Bewegungs- und Ruheraum entstehen unter anderen eine Schülerbibliothek, ein Lehrerzimmer, Büros für das Sekretariat, die Schulleitung sowie für die Schulsozialarbeit. Die ehemaligen Büros im Schulhaus Leematten I werden in Schulzimmer mit Gruppenräumen umgenutzt, damit die Schule unter einem Dach geführt werden.
Der Zentrumsbereich und die Tagesstrukturen im Neubau sind unabhängig voneinander direkt vom Pausenplatz her erschlossen. Hinter dem Haus gibt es einen Velounterstand für Lehrpersonen sowie Kinder, welche die Tagesstrukturen besuchen. Vorgehesehen ist ein pavillonartiger Bau aus Holz mit Minergiestandart. Solarpanels können zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Dach montiert werden. Und: Weil die Schulanlage Leematten farbig ist, gibt es auch beim Neubau ein Farbenspiel.
Dem altersdurchmischten Publikum gefiel das Projekt, auch wenn es zwei Mio. Franken mehr kostet. Kritisiert wurde einzig das Vorgehen des Gemeinderats, einen Projektierungskredit für ein Schulhaus von 3,3 Mio. Franken zu beantragen, das nachher knappe 5,3 Mio. kostet. «Wir haben auf die gesellschaftlichen Veränderungen während der Projektphase reagiert und damit eine Verbesserung erzielt», antwortete Colacino.
Gemeindeversammlung Mittwoch, 17. Juni, 20.15 Uhr, Schulanlage Leematten