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Der Kanton muss für 200 Asylsuchende eine neue Unterkunft suchen. Denn für den KSB-Neubau wird zuerst die geschützte Operationsstelle abgebrochen.
Dass die Gops Baden (Notspital) nur noch für eine beschränkte Zeit zur Verfügung stehe, sei dem Departement Gesundheit und Soziales bewusst gewesen, schickt Kommunikationschef Balz Bruder voraus. Das kann nun schneller der Fall sein, als dem Kanton lieb ist. Denn Bruder sagt klar: «Einen Alternativstandort in diesem Sinne gibt es nicht.»
Der von der Projektleitung des Neubaus aufgestellte Fahrplan weist ein hohes Tempo auf. Sofern sich die Planung und das Genehmigungsverfahren zügig abwickeln lassen, wird Anfang 2018 mit den bauvorbereitenden Arbeiten gestartet. Bereits zuvor im Jahr 2017 soll die Gops abgebrochen werden.
Weil der Abbruch einer bombensicher gebauten Zivilschutzanlage aufwendig ist, dürften die Arbeiten früh 2017 starte, sofern bis dann das Okay des Bundes vorliegt. Das bedeutet, dass die dort untergebrachten 200 Asylsuchenden womöglich schon per ‹Ende Jahr ausziehen müssten.
«Die Nutzung der Gops ist nicht auf Dauer angelegt, sondern soll temporär sein», erklärt Balz Bruder. Die unterirdischen Anlagen sollen bei Bedarf in Betrieb genommen und innert nützlicher Frist durch oberirdische Unterkünfte abgelöst werden.
Darum erfolge die Planung neuer oberirdischer Plätze unabhängig vom Betrieb in Baden. «Der Grosse Rat hat im Mai 2015 dem Konzept Grossunterkünfte zugestimmt, das die Klein- und Kleinstunterkünfte im Kanton mittelfristig ablösen soll. Das Vorprojekt ist abgeschlossen. In diesem Jahr beginnt die Umsetzung.»
Stadt Baden bald in der Pflicht?
Während der mehrjährigen Ablösungsphase müssen temporär weitere Unterkünfte geschaffen werden, um die Unterbringung sicherstellen zu können, sagt Bruder. Die Badener Stadtbehörde hat von der sich rasch anbahnenden Schliessung der Gops im Rahmen der Neubauorientierung vorgestern erfahren. «Dass die Gops keine feste Unterkunft ist und durch eine oberirdische abgelöst werden soll, war für uns von Beginn weg klar», sagt Stadträtin Regula Dell’Anno.
Sie fügt ein, dass man dort nie einen negativen Vorfall habe verzeichnen müssen. «Wir prüfen immer jede Möglichkeit für die Unterbringung von Asylsuchenden», fügt sie an. Dass die Stadt Baden nicht doch in Zugzwang kommen könnte, schliesst Bruder nicht aus: «Das wird sich zum Zeitpunkt zeigen, da die Gops geschlossen wird.»
Auch in den andern Gops in Aarau, Laufenburg und Muri leben derzeit Asylsuchende. Die Gops in Baden hat Tradition als Asylunterkunft. In den 90-er Jahren wurden hier vor allem Flüchtlinge aus Sri Lanka einquartiert.