Ennetbaden
Das Pfadi-Theater feiert nach zehn Jahren ein Comeback

Nach zehn Jahren führen die Badener Pfadi-Abteilungen Baregg und Hochwacht wieder ein Theater auf. Der Aufwand sei zwar gross, lohne sich aber, sagen die Verantwortlichen.

Stefan Hürst
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Am Wochenende stehen die Pfadislis der Region endlich wieder als Schauspieler auf der Bühne, jahrelang fehlte es an Kindern und Leitern.

Am Wochenende stehen die Pfadislis der Region endlich wieder als Schauspieler auf der Bühne, jahrelang fehlte es an Kindern und Leitern.

stefan hüst

Manchmal braucht es nicht mehr als eine grosse, bunte Socke, um eine Reihe von Abenteuer zu erleben. Dies beweist das diesjährige Familienabend-Theater (Fami) der Pfadiabteilungen Baregg und Hochwacht Baden. Zum ersten Mal seit neun Jahren findet in Ennetbaden wieder ein Familienabend statt – und dass es überhaupt so weit kam, ist keine Selbstverständlichkeit. Noch vor wenigen Jahren hatte die Pfadi im Raum Baden einen schweren Stand, es mangelte an Kindern und Leitern. «Das war der absolute Tiefpunkt», erinnert sich Jeanne Casagrande, Abteilungsleiterin der Pfadi Baregg.

120 Kinder treten auf

Das Klagelied ist nicht neu und dennoch weiterhin aktuell. Seit Jahren tobt ein Konkurrenzkampf zwischen den unzähligen Angeboten für Kinder und Jugendliche in der Region. Da ist es für ehrenamtliche Jugendorganisationen nicht immer einfach, genügend Nachwuchs zu generieren. Dennoch werden am nächsten Wochenende 120 Kinder auf der Fami-Bühne stehen. Wie kam diese Wende zustande? Einerseits wurde mehr Werbung gemacht. Nationale Schnuppertage sollten die Kinder auf die Pfadi aufmerksam machen.

Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit, Werbeprogramme haben auch andere Jugendangebote. Was also macht genau den Reiz der Pfadi aus? Martin Benz von der Abteilung Hochwacht Baden überlegt kurz und findet dann: «Wir profitieren sicherlich auch vom Namen. Die Pfadi ist eine traditionsreiche Organisation und weltweit bekannt.» Dies zeige sich zum Beispiel an den Eltern, die früher selbst Pfadfinder waren und nun ihre Kinder wieder in diese Jugendorganisation bringen.

An Kindern fehlt es den Abteilungen Baregg und Hochwacht also nicht mehr, wohl aber an Leitern. Die Aufführung am nächsten Wochenende organisierten nur 20 Leiter von Grund auf. Ein sehr hoher Aufwand für ein Theaterwochenende, «doch trotzdem lohnenswert», findet Jeanne Casagrande: «Mit solchen Anlässen schafft man Erlebnisse, an die man sich noch Jahre später erinnert.» Ein solches Erlebnis soll auch das Fami-Theater werden, deshalb haben sich die befreundeten Gruppen schon früh zusammengesetzt und ein Programm erarbeitet.

Wegen der hohen Teilnehmerzahl mussten fünf verschiedene Akte geschrieben werden, welche die Zuschauer in die unterschiedlichsten Welten entführen sollen. Finanziert werden die Theaterabende vom Überschuss, den die Pfadi noch an der Badenfahrt 2007 erwirtschaftet hatte.

Geheimnis wird am Freitag gelüftet

Was es mit dem Theater-Motiv der grossen, bunten Socke auf sich hat, bleibt vorerst noch das Geheimnis der jungen Schauspieler der Pfadis Baregg und Hochwacht Baden. Dass sie am nächsten Wochenende im Mittelpunkt stehen werden, unterstreichen die Abteilungsleiter der beiden Pfadis, indem sie auf ein Leiterfoto für die Zeitung dankend verzichten. «Es geht schliesslich um die Kinder», sagen sie.

Familienabend-Theater Aufführungen in der Turnhalle Ennetbaden am Freitag, 27.2., um 20 Uhr und Samstag, 28.2., um 19.15 Uhr.