Ennetbaden
Das Referendum gegen Tempo 30 steht – der Ist-Zustand sei gut genug

Die flächendeckende Einführung von Tempo 30 auf den Gemeindestrassen in Ennetbaden ist doch noch nicht entschieden.

Andreas Fahrländer
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Auf der Ennetbadener Badstrasse gilt heute schon Tempo 20.

Auf der Ennetbadener Badstrasse gilt heute schon Tempo 20.

Andreas Fahrländer

Gegen den Beschluss der Gemeindeversammlung vom 7. November wurde das Referendum ergriffen. Wie die Gemeinde mitteilt, ist die nötige Anzahl Unterschriften nun zusammengekommen. Hinter dem Referendum steht die Interessengemeinschaft ­Ennetbaden, ein parteiunabhängiger Zusammenschluss einiger Bürger.

Stefan Wetzel erklärt als Mitglied die Beweggründe der IG: «Es geht uns überhaupt nicht darum, die Einführung von Tempo 30 zu verhindern. Wir möchten aber auch keine Verschlechterung des an sich sehr guten Ist-Zustands.»

Es gehe darum, dass die Ennetbaderinnen und Ennetbadener sich noch einmal vertieft mit dem Thema auseinandersetzen können. Im Verkehrskonzept der Gemeinde stünden auch gute Dinge, hält Wetzel fest. Aber mit der flächendeckenden Einführung müsse man sich an die Richtlinien des Kantons halten und habe kaum noch Spielraum innerhalb der Gemeinde.

Wichtigste Fussgängerstreifen bleiben erhalten

In der Vorlage des Gemeinderats war etwa zu lesen, dass die meisten Fussgängerstreifen aufgehoben werden sollen. «Wir sehen auch gewisse Gefahren, wenn Fussgängerstreifen verschwinden», sagt Wetzel. «Und der Rechtsvortritt ist nicht unbedingt an jeder Kreuzung die beste Lösung.»

Gemeindeammann Pius Graf (SP) betont, dass die wichtigsten Fussgängerstreifen (etwa bei der Kirche und den Schulen) erhalten bleiben – ebenso wie sämtliche Trottoirs.

«Ennetbaden kann von Tempo 30 profitieren, es wäre ein grosser Gewinn für die Lebensqualität im Dorf», ist Graf überzeugt. Die Ennetbadener Stimmberechtigten müssen nun am 9. Februar an der Urne entscheiden, ob sie Tempo 30 flächendeckend einführen wollen oder nicht.