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Das Kinder- und Jugendtheater Turgi zeigt das Stück «Mensch». Es stellt Flüchtlinge in den Fokus und ist für Zuschauer und Schauspieler gleichermassen emotional.
Schüsse fallen, die Menschen laufen schreiend umher: Was für manche Menschen grausamer Alltag bedeutet, ist bei uns nur noch eine Schlagzeile. Von diesem Elend gezeichnete Menschen stranden jährlich an den Küsten Europas.
Mit dem Stück «Mensch» setzt das Kinder- und Jugendtheater Turgi all den geflüchteten und vertriebenen Menschen ein eindrückliches Mahnmal. Unter der Leitung von Karin Janser treten die jungen Schauspieler am kommenden Wochenende in der Mehrzweckhalle Turgi auf.
Kriege, Hungersnöte und Terroranschläge: Unterschiedliche Gründe zwingen Menschen zur Flucht. Wer über Nacht fliehen muss, kann meist kaum etwas mitnehmen.
Zeitgleich laufen die Menschen in unseren Breitengraden gestresst von einem Ort zum anderen und packen viel zu viel ein für ihren Urlaub. Abwechslungsweise stellt das Stück die Situation der Flüchtenden der unseren gegenüber. Während die einen waschen, duschen und die Klospülung benutzen, haben die anderen keinen Tropfen Trinkwasser mehr.
«Menschen auf der Flucht erleben furchtbare Dinge, und wenn sie hier ankommen, werden sie oft schlecht behandelt», sagt Rebekka Renggli, Pressesprecherin des Kinder- und Jugendtheaters Turgi. Mit viel Musik und Darstellungskraft soll den Zuschauern die Situation von geflohenen Menschen näher gebracht werden.
Gesprochen wird in dem Bühnenspiel kaum, schliesslich sagen Bilder mehr als tausend Worte.
Tatsächlich schaffen es die jungen Bühnenstürmer, den Zuschauer mitzureissen. «Die Leute sollen aufmerksam werden, die Welt mag gross sein, aber das Mittelmeer ist so nah», sagt Pauline Käser, eine Darstellerin. Das Stück widerspiegle schliesslich die Wirklichkeit.
Geschrieben wurde das Stück von der verstorbenen Gründerin des Theaters, Doris Janser. Zusammen mit den Kindern und Jugendlichen probte sie noch jede Szene. Vor der Premiere am internationalen Kindertheaterfestival in Turgi im letzten Sommer verstarb Janser jedoch. «Das Stück ist deshalb sehr emotional für uns alle», sagt Alex Zurkinden-Jansen, ein Darsteller.
Aber nicht nur der Theatergruppe liegt das Stück sehr am Herzen. Zahlreiche positive Rückmeldungen führten dazu, dass das Stück erneut aufgeführt wird. «Sogar die Regierungsrätin Susanne Hochuli vom Departement Gesundheit und Soziales will das Stück sehen kommen», sagt Rebekka Renggli.
Eintritt kostet das Theatervergnügen nicht, dafür gibt es eine Kollekte und ein Theater Café.
Vorstellungen
Samstag, 14. März, 20 Uhr/ Sonntag, 15. März, 17 Uhr/ Samstag, 21. März, 20 Uhr/ Sonntag, 22. März, 17 Uhr.