Debütalbum
Die Badener Band Loophole lenkt mit der Musik vom grauen Alltag ab

Sie spielen in der Band von Marc Sway und James Gruntz – jetzt bringen sie als Band Loophole ihr erstes eigenes Album «Royal Sessions» raus. Entstanden ist es während dem Lockdown im Herbst 2020.

Jeanine Kemper
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Das Musikertrio Loophole. Von links nach rechts: David Krähenbühl, Claude Stucki, Michel Spahr.

Das Musikertrio Loophole. Von links nach rechts: David Krähenbühl, Claude Stucki, Michel Spahr.

Bild:zvg

Die ersten Töne erklingen, daraus entsteht ein Loop: Dieser bezeichnet in der Musik eine wiederholt wiedergegebene Sequenz. Akkorde werden darüber gespielt, der Bass stimmt ein, bis nach und nach ganz gemütlich auch die restlichen Instrumente mit eintauchen – in ein Lied, das aus dem Nichts entsteht. Fliessend wird der Zuhörer vom einen zum nächsten getragen, wobei durch das Vorherige die Inspiration für das Nachfolgende entsteht.

So ist das Debütalbum «Royal Sessions» des Musiker- und Produzententrios Loophole im Oktober 2020 entstanden. Vor kurzem ist es nun erschienen. Während des Lockdowns haben sich die drei Bandmitglieder, Gitarrist Claude Stucki, Bassist Michel Spahr und Schlagzeuger David Krähenbühl, zwei Tage lang mit diversen anderen Musikern ins Kulturlokal Royal zurückgezogen.

Die Gastmusiker waren Raphael Kalt (Trompete), Simon Spiess, (Saxophon), Eliyah Reichen (Keyboards, Recording), Mathieu Friz (Keyboards) und Roberto Hacaturyan (Perkussion). Im Royal haben sie «gejammt» und dabei acht Stunden Musik aufgenommen. Jammen bedeutet, Musik in freier Improvisation zu spielen.

Album ist zufällig entstanden

Die drei Musiker gingen nicht mit dem Ziel ins Royal, ein Album aufzunehmen. «Wir haben zwei Tage lang frei improvisiert, ohne einen Plan zu haben, was genau entstehen soll. Wir haben uns von der Musik leiten lassen und dabei laufend aufgenommen», sagt Claude Stucki. «Im Nachhinein haben wir aus der daraus entstandenen Musik das Beste ausgewählt und zu einem einstündigen Album produziert.»

Die drei Musiker gründeten zusammen mit James Gruntz das Label «rare alpine» und spielen allesamt auch in seiner Band (und mit weiteren Schweizer Künstlerinnen und Künstlern wie Naomi Lareine, Matchenko oder Marc Sway). Doch mit Loophole nehmen sich die drei Musiker ihren ganz eigenen Raum. «Wir sind alle Profimusiker und hatten während des Lockdowns viel Zeit», sagt Stucki. «Wir waren motiviert und haben uns das Mischen und Produzieren selbst beigebracht.»

Neue Ziele sind bereits gesetzt

Entdeckt wurden sie von James Gruntz – über Instagram. Auf der Social-Media-Plattform präsentierten sie vom Anfang an Teile ihrer Musik, und ihm gefiel, was sie dort hochluden.

Angefangen, diese aufzunehmen, haben sie im «Hole», dem Bandraum von Stucki, in dem sie von Beginn an mit Loops arbeiteten. Daher rührt auch die Inspiration für den Bandnamen.

Die Band hat nun bereits ein weiteres Ziel. «Der nächste Schritt wäre ein Album mit Sängerinnen und Sängern», sagt Stucki. Aus den Aufnahmen vom Royal seien ganz viele Skizzen entstanden, die aber instrumental zu wenig hergeben würden. In Kollaborationen mit Künstlerinnen und Künstlern wollen sie daraus Songs produzieren und zu einem späteren Zeitpunkt herausgeben.

Das Albumcover ihres Debütalbums «Royal Session».

Das Albumcover ihres Debütalbums «Royal Session».

Bild: zvg

Musik, die während des Lockdowns entstand – als die ganze Welt eine Pause machte. Und genau so hört sich die Musik von Loophole auch an: wie eine kurze Pause vom grauen Alltag.