Kloster Fahr
Dem Kloster Fahr reichts: Abfallsünder gefährden die Tiere

Regelmässig landet allerlei Abfall in den Wiesen der Kloster Fahrs. Der liegen gelassene Müll stört nicht nur die ländliche Idylle, sondern kann auch Tieren gefährlich werden.

Franziska Wagner (Text und Foto)
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Gerhard Baumann, Priorin Irene und Peter Trombik vor dem Müllberg, der sich regelmässig auf dem Gelände des Klosters ansammelt.

Gerhard Baumann, Priorin Irene und Peter Trombik vor dem Müllberg, der sich regelmässig auf dem Gelände des Klosters ansammelt.

Franziska Wagner

Aufgebracht zeigt Klosterbauer Gerhard Baumann auf die zusammengeknüllten Dosen, die er mit anderem Abfall auf der Wiese eingesammelt hat. «Diese Dose wurde einfach in hohem Bogen aus dem Autofenster heraus entsorgt», sagt er. Allerlei Unrat, der regelmässig in den Wiesen beim Kloster Fahr landet, macht dem Bauern Sorge. Besonders am Wochenende, wenn die Leute zum Feiern an die Limmat kommen, bleibe viel liegen. Baumann hat einen wahren Berg aus Essensverpackungen, Dosen und anderem Müll zusammengetragen, der sich in der vergangenen Woche angesammelt hat.

Der Abfall stört nicht nur die ländliche Idylle um das Kloster herum, die Priorin Irene gerne sauber halten will. Vor allem Aluminium-Dosen sind gefährlich: Gelangen Teile davon ins Tierfutter, endet der Verzehr für die Tiere tödlich.

Baumann befreit seine Wiesen vor dem Mähen besonders gründlich von Müll. So hatte er bei seinen Tieren noch keine Verluste zu beklagen. Damit das so bleibt, startet er mit der Unterstützung des Klosters einen weiteren Versuch, die Menschen für das Thema des falsch entsorgten Abfalls zu sensibilisieren. Neu stehen fünf Plakate des landwirtschaftlichen Informationsdienstes auf dem Grundstück. «Abfall macht krank!» Mahnen sie die Autofahrer und Besucher der «grünen Oase».

Littering nimmt massiv zu

Es ist nicht der erste Anlauf, die Bevölkerung für das Problem des wild entsorgten Abfalls zu sensibilisieren. Laut Peter Trombik, Gemeindepräsident von Unterengstringen, hat der Gemeinderat eigens einen Container beim Parkplatz in der Nähe des Badestrandes aufstellen lassen. Aber was abseits des Containers lande, werde von den Tieren überall hin verstreut. «Littering ist ein gesellschaftliches Problem, das sich mit Kampagnen nicht lösen lässt. Eigentlich bräuchte es einen Pranger für Abfallsünder», sagt Trombik.

Lange hat es der Gemeinderat im Guten versucht: So wurde der Müll schon demonstrativ ein paar Tage liegen gelassen, um die entstandene Sauerei aufzuzeigen. Genutzt hat es allerdings überhaupt nichts. Nun ergreift die Gemeinde Massnahmen: Die vier Polizisten des Polizeiverbundes rechtes Limmattal werden im Schichtdienst die spärlichen Kontrollen der Kantonspolizei Zürich durch verstärkten Einsatz an der Limmat ersetzen. Geplant ist, dass der Polizeiverbund seine Arbeit im Herbst aufnimmt. Trombik hofft jetzt auf eine abschreckende Wirkung, obwohl es sehr schwer sei, Bussen für Littering zu erheben. «Wenn man nicht drei Zeugen und dazu noch ein Beweisvideo vorbringen kann, lässt sich das Littering fast nicht nachweisen», erklärt Trombik.