Tag der offenen Tür in der neuen Tagesklinik des KSB.
Der kleine Silvano äugelt mit einer Mischung aus Besorgnis und Neugier auf sein mitgebrachtes Stoffbäbi und erfährt in der für den Tag der offenen Tür eingerichteten Puppen- und Bärenklinik, wie man eine Spritze ansetzt, die Narkose einleitet und fachgerecht verbindet. Derweil gilt es für 18 Patienten in der Dialysestation ernst. Gut geschützt vom Rummel unterziehen sie sich der rund vierstündigen Blutwäsche, ohne die sie nicht überleben könnten. Mit den 24 Betten im neu erbauten Kubus-Gebäude und zwei zusätzlichen Aussenstationen in Brugg und Muri verfügt das Kantonsspital Baden (KSB) heute über eine der grössten Dialysestationen der Schweiz.
Die neue Tagesklinik Kubus startete ihren Betrieb im Juni 2016. «Durch die Auslagerung des stark wachsenden ambulanten Betriebs in ein separates Haus entsteht mehr Ruhe und Platz im stationären Bereich», meint KSB-Kommunikationsleiter Marco Bellafiore. Drei Millionen Franken wurden in Geräte und die Inneneinrichtung investiert. Ein Grossteil davon für den Linearbeschleuniger im Radioonkologie-Zentrum, der Krebsgewebe gezielt mit Photonen bestrahlt. «Bisher mussten Patienten für ihre Bestrahlungen ans Kantonsspital Aarau. Jetzt können wir sie auch in Baden behandeln», erklärt Bellafiore inmitten der Besucherschar, die das Hightech-Gerät bestaunt. Am Tag der offenen Tür erfährt das Publikum, welche Therapien in der Onkologie und Nephrologie (Nierenerkrankungen) angewendet werden und wie ein ambulanter Eingriff von Narkose bis Abschluss im Aufwachraum abläuft.
Die zwei Operationssäle im Kubus-Neubau verfügen über modernste Flachbildschirme an den blauen Wänden. Chirurgen können per Touchscreen blitzschnell Röntgenbilder und Krankengeschichten der Patienten abrufen. Wer wird in einer Tagesklinik operiert? «Das Feld von ambulanten Operationen erstreckt sich von Allgemein- über Hand- und Gefässchirurgie bis hin zur Orthopädie», erklärt der leitende Arzt Ulrich Schneider. Viel Publikumsauflauf auch an den Simulationsgeräten, die sonst auszubildende Ärzte verwenden. Besucher haben die Gelegenheit, einmal selber auszuprobieren, wie viel Präzision und Fingerspitzengefühl für die endoskopische Entfernung eines Gallensteins nötig sind.
Bei den Rundgängen sticht vor allem das Farb- und Einrichtungskonzept ins Auge. Sonniges Gelb dominiert an den Wänden. Riesige Fensterfronten bieten von überall her einen Blick ins Grüne – sei es in den Park oder den Lichthof. Silvano ist mit seiner bandagierten Puppe längst zu Hause. Und während Kinder draussen auf Karussell und Hüpfburg herumtoben, beobachten Interessierte, wie im hochsterilen Raum des Kubus Chemotherapien für Krebspatienten zubereitet werden.
Der zweite Tag der offenen Tür findet heute von 10 bis 16 Uhr statt. Kantonsspital Baden, im Ergel 1.