Im stillgelegten Thermalbad wird im Frühling François Ruedins Musical The American aufgeführt. Schon vor Jahresfrist hätte das Musical The American aufgeführt werden sollen, doch dies musste kurzfristig verschoben werden. Nun soll alles klappen.
«Diesmal klappts.» François Ruedin steht mit zwei seiner Freunde inmitten des ausgetrockneten Beckens im Badener Thermalbad und lacht voller Zuversicht. «Wir können es kaum erwarten, mit den Aufbauarbeiten und den Proben zu beginnen und dann im Mai die Premiere vor 350 Zuschauern zu feiern», sagt er.
Schon vor Jahresfrist hätte das Musical The American im ehemaligen Linde-Kinosaal in Baden aufgeführt werden sollen. Sehr kurzfristig mussten die Macher aber die Notbremse ziehen und so einen herben Rückschlag in einer Reihe erfolgreicher Produktionen verzeichnen. Das hohe Budget für The American war zum übermässigen Risiko geworden, ausserdem scheiterte der Vertrag mit dem Linde-Besitzer im allerletzten Moment, weil die Nachbarn zu viel Trubel befürchteten.
Frust ist Schnee von gestern
Die davon begleiteten Misstöne bei den Beteiligten und der Frust sind heute, ein Jahr später, bei François Ruedin verschwunden. «Ich war wie die anderen enttäuscht, aber für mich war klar, dass irgendwann eine neue Chance kommt», sagt der passionierte Musical-Autor. «Ich habe nie aufgehört, weiter nach geeigneten Austragungsorten zu suchen.»
Die Idee, das Zeitfenster bis zum Abriss des alten Thermalbads für einen neuen Anlauf von The American zu nutzen, kam während einer Begehung des Saals im Verenahof. Letzterer sei zu klein, erzählt Ruedin, worauf im Gespräch mit der Verenahof AG die verblüffende Spontan-Idee gekommen sei: «Ihr könnt ja das leere Thermalbecken nehmen.»
Wie prädestiniert die altehrwürdige Immobilie für den geplanten Zweck ist, zeigte sich in den vergangenen Monaten der Vorbereitung: Mit der Bad-Besitzerin wurde ein «ausserordentlich kulanter Mietpreis» vereinbart, der dazu beigetragen hat, dass das Budget im Vergleich zum ersten Versuch in der Linde drastisch gesenkt werden konnte. «Das gibt Sicherheit», sagt OK-Chef Roli Isler, der mit konkreten Zahlen zurückhaltend sein will. Er sei aber glücklich, dass die reaktivierten Kontakte zu den Sponsoren sehr gute Vorzeichen brächten.
Einige Rollen sind noch unbesetzt
Überzeugung und Motivation sind so gross, dass bereits Pläne für Bühne, Tribüne und Backstage bestehen. Die ehemalige Ruhehalle soll zu einer Pausenlounge umfunktioniert werden, der jetzige Lichthof wird bei schönem Wetter für den Outdoor-Barbetrieb geöffnet. Auch der Zeitplan steht. Vor allem aber gehen Ruedin, Isler und ihr Kernteam mit dem guten Gewissen günstiger Voraussetzungen ins Casting für die Schauspieler. Einige der 2011 gecasteten Darsteller habe man für die Neuauflage gewinnen können. «Die Rollen sind grösstenteils aber noch unbesetzt. Wir freuen uns auf talentierte Hobby-Sänger, die mitmachen wollen.