Der Badener Unternehmer und seine Partnerin verbringen derzeit Ferien auf der thailändischen Insel Ko Tao. So haben sie den Tropensturm Pabuk und den damit verbundenen Exodus der Touristen erlebt.
In diesen Stunden entfaltet der Tropensturm Pabuk im Süden Thailands seine maximale Wucht. Bereits sind erste Opfer zu beklagen. Auch auf Schweizer Newsporteln kann man per Liveticker die Entwicklung des Sturms verfolgen. «Pabuk» bewegt sich mit Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern auf den Golf von Thailand zu.
Er ist der erste Tropensturm seit rund 30 Jahren, der die Region ausserhalb der Monsunzeit erreicht. Erwartet wurde einer der stärksten Stürme seit Jahrzehnten. In den letzten Tagen wurde befürchtet, dass der Sturm schlimmstenfalls ähnlich zerstörerisch sein könnte wie der Tropensturm Harriet, dem 1962 fast tausend Menschen zum Opfer fielen.
Bilderstrecken zeigen denn auch verlassene Hotelanlagen, verbarrikadierte Geschäfte, leergekaufte Lebensmittelregale und gestrandete Touristen am Flughafen, die so schnell wie möglich in ihre Heimat zurückfliegen wollen.
Nicht so der Badener Dano Dreyer, der sich zusammen mit seiner Partnerin auf der Insel Ko Tao im Golf von Thailand befindet. Die Insel liegt nördlich der beiden deutlich grösseren und bekannteren Inseln Ko Pha-ngan und Ko Samui.
«Wir haben auf Ko Tao in den letzten zehn Jahren sicher schon zehn Mal Ferien verbracht, weil es hier weniger touristisch ist als auf den beiden Nachbarinseln, so Dreyer, der in Baden das Eventlokal LWB betreibt und Inhaber einer Werbeagentur ist. «Über die Weihnachtstage und Neujahr ist die Agentur geschlossen, was mir erlaubt, etwas länger Ferien zu nehmen.»
Als sie vom herannahenden Sturm Pabuk erfuhren, hätten sie keine Sekunde mit dem Gedanken gespielt – anders als Tausende andere Touristen – die Insel mit der Fähre zu verlassen. «Kurz nach Bekanntwerden des herannahenden Sturms herrschte am Hafenpier Exodusstimmung. Doch hätten auch wir die Fähre bestiegen, hätte das wahrscheinlich einzig zur Folge gehabt, dass wir jetzt auf Ko Samui feststecken würden, da jetzt auch der Flugverkehr eingestellt ist.»
Angst vor dem Sturm habe er keine. «Wir haben uns mit Nudeln und Wasser eingedeckt. Zudem haben wir all unsere Siebensachen soweit gepackt, dass wir innerhalb von 30 Sekunden den Bungalow verlassen und Zuflucht auf dem nahen Gebirge finden könnten.»
Auch Dreyer verfolgt die Berichterstattung auf Schweizer Newsportalen und findet diese etwas übertrieben. «Wenn schon, dann mache ich mir Sorgen wegen der Einheimischen. Diese können zwar mit Hochwasser umgehen – vor zwei Jahren gab es hier eine grössere Überschwemmung – doch solch heftige Windböen sind sie sich nicht gewohnt.»
Mit grosser Wahrscheinlichkeit werde der Sturm grosse Schäden an Gebäuden anrichten. «Weil wir schon so viel Jahre hierherkommen, kennen wir natürlich viele Leute. Es ist für uns Ehrensache, dass wir bis zu unserer Abreise beim Wiederaufbau und Reparieren mitanpacken», sagt Dreyer.
Dass wegen des Sturms nichts aus den erhofften Badeferien geworden ist, nicht Dreyer gelassen. «Es kann über die Festtage immer mal wieder etwas Regen geben. Ändern kann man es ja doch nicht. Zum Glück haben wir viele Bücher dabei. Wir machen einfach das Beste aus der Situation.»