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Nach drei Jahren Bauzeit wird der sanierte Schulhausplatz in Baden feierlich eröffnet – ohne Feuerwerk. Dafür zeigt eine Fotoausstellung historische Bilder vom Schulhausplatz, von der Weiten Gasse und vom Schlossbergplatz, als hier noch die Verkehrskolonnen mitten durch die Stadt rollten.
Am Samstag feiert die Stadt Baden den Abschluss der Schulhausplatzsanierung. Nach drei Jahren findet die – besonders für die Badener Geschäfte – nicht immer einfache Baustellenzeit ein Ende. Diese Woche wurden noch die Sitzbänke an der Cordulapassage und die letzten goldenen Geländer montiert.
Ende August fahren dann die ersten Postautos durch den neuen Bustunnel. Dann wird in der Badener Innenstadt allmählich wieder etwas mehr Ruhe einkehren. Für Kritik gesorgt hat zuletzt das Vorgehen der Stadt, die in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Kunst am Bau aufstellen liess: eine Säule aus 520 schwarzen Gummimatten, die die Geschichte dieses schon seit 170 Jahren verkehrsumtosten Platzes aufgreift. Der «Stack» kam bei vielen Badenern gar nicht gut an. Alt Stadtschreiber Heinz Herrmann schlägt vor, anstelle der Gummi-Säule den «Flieger» von Hans Trudel an diesem prominenten Ort aufzustellen. Es bleibt abzuwarten, ob die Idee auf Zustimmung stösst.
Der lange Wandel des Platzes begann, als 1846 der Bau der Spanischbrötlibahn die Westecke der Altstadt abschnitt und mit dem Abbruch des Franzosenhauses die Weite Gasse geöffnet wurde. Zehn Jahre später wurde an der Stelle des alten Kapuzinerklosters das Badener Schulhaus (das heutige Bezirksgebäude) gebaut, das dem Platz seinen Namen gab. Der Schulhausplatz wurde spätestens 1926 zum Verkehrsknotenpunkt, als die Hochbrücke nach Wettingen gebaut wurde und immer mehr Züge durch den Schlossbergtunnel und mitten über den Platz nach Zürich fuhren.
Der Verein Melonenschnitz, der als Förderverein das Historische Museum unterstützt und zugleich den Industriekulturpfad Limmat-Wasserschloss betreut, wird am Samstag am Abgang von der Weiten Gasse zur Cordulapassage eine neue Informationstafel enthüllen. Die Tafel ist bebildert mit Aufnahmen aus der Geschichte des Platzes – eine Auswahl sehen Sie in der Galerie oben. Vereinspräsident und alt Stadtrat Kurt Wiederkehr (CVP) hat zudem für die Neujahrsblätter, die Ende Jahr erscheinen, einen schriftlichen Beitrag dazu verfasst.
Trotz der vereinzelten Regenfälle der letzten Tage wird das verschobene 1.-August-Feuerwerk auch am Samstag nicht gezündet. Stadtammann Markus Schneider (CVP) hat das aufgrund der aktuellen Gefährdungslage und in Rücksprache mit den Sicherheitskräften entschieden. Die Brandgefahr wird weiterhin als zu hoch eingeschätzt.
Einen besonderen Beitrag zum Fest leistet dafür der Badener Ehrenbürger Sepp Schmid: Ab dem Freitagnachmittag zeigt er auf dem Spanisch-Brödli-Platz vor dem Haus zum Engel eine wunderbare Fotoausstellung mit historischen Bildern vom Schulhausplatz, von der Weiten Gasse und vom Schlossbergplatz, als hier noch die Verkehrskolonnen mitten durch die Stadt rollten. Die Ausstellung wird bis zum Montagabend zu sehen sein. Sepp Schmid ist jeweils tagsüber vor Ort und gibt Auskunft zu den Bildern aus seiner beeindruckenden Baden-Sammlung.