Baden zählt zu den grünsten Städten der Schweiz. «65 Prozent unserer Gemeindefläche besteht aus Wald», erklärt Stadtoberförster Georg Schoop. Der neue Betriebsplan des Stadtforstamtes Baden zeigt, wie der Wald künftig genutzt werden soll.
«Wir haben uns nun die Fragen gestellt, wie es dem Wald geht und wie wir diese grosse Fläche künftig nutzen möchten», sagt Stadtoberförster Georg Schoop. Die Antworten haben Schoop und sein Team im neuen Betriebsplan für die Jahre 2011 bis 2022 zusammengefasst.
Zum Zustand des Badener Waldes sagt Georg Schoop: «Dem Wald geht es sehr gut. Mit einer grossen Vitalität hat er die grossen Lücken, die Sturm Lothar in die Flächen gerissen hat, wieder geschlossen.» Am 26. Dezember 1999 waren 22 Prozent des Waldes zerstört worden, der Gesamtschaden belief sich auf 5 Millionen Franken. Der Hitzesommer 2003 verstärkte die Orkanauswirkungen, beide Ereignisse zusammen führten zu einer massiven Abnahme der Nadelhölzer.
Naturschutz und Erholung fördern
Die Bewirtschaftung des Badener Waldes habe sich in den letzten 25 Jahren grundlegend verändert, sagt Schoop weiter: Während man sich früher in erster Linie auf die Holzproduktion konzentrierte, kamen inzwischen die Punkte «Erholung und Freizeit» sowie «Naturschutz hinzu.
Der Stadtoberförster erklärt: «Das Bedürfnis der Menschen, sich im Wald zu erholen, nimmt stetig zu.» Gleichzeitig erschwere das hohe Lohnniveau die wirtschaftliche Holzproduktion. Das Gewinnpotenzial bleibe darum bescheiden. «Der Anteil der Holzerlöse am Gesamtumsatz beträgt mittlerweile nur noch 20 Prozent.» Erholung und Freizeit tragen 35 Prozent zum Umsatz bei, Spitzenreiter sind die Naturschutzprodukte mit 45 Prozent.
In den kommenden Jahren strebt das Stadtforstamt Baden nun neben der Waldpflege einen Holzvorratsaufbau an. Der Naturschutz soll auf hohem Niveau gehalten werden.
Waldbesucher sollen Badener sein
An Bedeutung gewinnen sollen Erholung und Freizeit. «Hier streben wir einen Ausbau an», sagt Schoop. «Der Bereich Naherholung soll sich in Zukunft stärker im Betriebsergebnis ausdrücken.» Grösse und Risiko der Investitionen würden sich aber in Grenzen halten», so Schoop. «Die Menschen, welche den Wald nutzen, sollen aus Baden stammen und nicht aus den benachbarten Agglomerationen.