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Die kleinste Gemeinde im Bezirk Baden wird zum Schauplatz der vierten Staffel der erfolgreichen SRF-Serie. Gedreht wird angeblich auch in der legendären Beiz «Weisser Wind», die erst vor wenigen Monaten vor dem Abbruch gerettet wurde.
Die Krimiserie «Der Bestatter» mit Schauspieler Mike Müller in der Hauptrolle ist eine Erfolgsgeschichte. Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat die TV-Serie bereits nach Deutschland, Kanada und die USA verkauft – und dreht nun eine weitere Staffel.
Offenbar stehen die Chancen gut, dass die 1031-Seelen-Gemeinde Freienwil in den kommenden Folgen eine wichtige Rolle spielen wird. Das SRF teilt auf Anfrage zwar mit, noch sei nichts spruchreif; die Produktionsfirma sei mitten in diversen Abklärungen betreffend Drehorte.
Fest stehe einzig, dass die Dreharbeiten vom 7. Juni bis zum 22. September stattfinden werden. Fakt aber ist: Mit Flyern wird in Freienwil bereits nach Statisten gesucht. Und am traditionellen Buurezmorge an Auffahrt war auch die Filmcrew anwesend, um sich Drehplätze im und ums Dorf anzuschauen.
So klingt der «Bestatter» auf Hochdeutsch:
Die TV-Serie handelt von Luc Conrad (Mike Müller), der als ehemaliger Kriminalkommissar das Bestattungsinstitut seines verstorbenen Vaters in Aarau übernommen hat. Conrad trifft immer wieder auf aussergewöhnliche Todesfälle und beteiligt sich an den Ermittlungen.
Zu einem zentralen Schauplatz der vierten Staffel wird angeblich auch die legendäre Freienwiler Dorfbeiz Weisser Wind. «Die Verantwortlichen für die Dreharbeiten waren auf Anhieb vom Gebäude und dessen Lage begeistert», sagt Reto Wäger, Vertreter der Genossenschaft, der die Beiz gehört. «Wir freuen uns sehr, dass im ‹Weissen Wind› gedreht wird und dass er dank des «Bestatters» in der ganzen Schweiz bekannt gemacht wird.»
Die Beiz im Dorfzentrum sorgte bereits in den vergangenen Monaten für zahlreiche Schlagzeilen. Vor drei Jahren wehrte sich eine kleine Gruppe erfolgreich gegen den Abbruch des damals geschlossenen Restaurants. Zur Rettung wurde eine Genossenschaft gegründet, diese erwarb das Gebäude und die angrenzende Parzelle.
Seit letztem Sommer hat die Beiz im Rahmen einer Zwischennutzung jeweils am Freitag und am Sonntag wieder geöffnet. Die Genossenschafter kämpfen derzeit weiter für eine erfolgreiche Zukunft des Gebäudes. Einerseits hoffen sie, an einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 28. Mai zusätzliche Genossenschaftsmitglieder zu finden.
Andererseits laufen Gespräche mit dem Gemeinderat – Thema ist eine finanzielle Beteiligung der Gemeinde am geplanten Sanierungs- und Betriebsprojekt. «Es sollen der Erhalt der Beiz im Erdgeschoss sowie des Kultursaals aus dem Jahr 1910 im Obergeschoss sichergestellt werden, in den Dachgeschossen sind zwei Wohnungen vorgesehen.»
Sollte der Bestatter tatsächlich im Weissen Wind ein- und ausgehen, wäre dies für die Genossenschafter im Falle einer Abstimmung ein weiteres gutes Argument für den Erhalt des Gebäudes.