Wettingen
Der Dickerebach soll in einem Tümpel münden

Anstelle des betonierten Einlaufschachtes plant der Vogel- und Naturschutzverein (VNV) ein Biotop für Kleintiere. Das Projekt dazu stammt vom Wettinger Einwohnerratspräsidenten Marco Kaufmann.

Dieter Minder
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Sophia Egloff und Marco Kaufmann besprechen neben dem Einlaufschacht das Projekt Dickerebach-Tümpel. Dieter Minder

Sophia Egloff und Marco Kaufmann besprechen neben dem Einlaufschacht das Projekt Dickerebach-Tümpel. Dieter Minder

Dieter Minder

Die Wiese neben dem Hof von Benedikt Egloff an der Bergstrasse ist eine leichte Senke. Einige Weiden und Obstbäume stehen darauf, bergseits schliessen eine Hecke und einige Steinhaufen an.

Doch mitten in der Wiese klafft ein Loch, es ist ein rund 1,4 mal 2,4 Meter messender, 2 Meter tiefer, mit einem Gitter gedeckter Einlaufschacht.

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«Hier wird das Wasser des Dickerebachs aufgefangen», sagt VNV-Mitglied Marco Kaufmann und er fügt an: «Ob er einen Namen hat, wissen wir nicht, wir haben das Gewässer so genannt, weil es aus dem Gebiet Dickere kommt.»

Obwohl momentan von einem Bach nichts zu sehen ist, kann es, wenn es stark regnet, zu Überschwemmungen kommen. Dies zeigt die Hochwassergefahrenkarte der Gemeinde Wettingen.

Aus diesem Grund ist vor vielen Jahren, Akten davon hat Kaufmann keine gefunden, an der tiefsten Stelle der Senke ein Einlaufschacht erstellt worden. Von dort führt der Dickerebach in einer Kanalisation unter dem Friedhof durch in den Dorfbach.

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Der Einlaufschacht dürfte auch schon viele Tieren das Leben gekostet haben. Deshalb haben der Vogel- und Naturschutzverein Wettingen und Benedikt Egloff nach einer Lösung gesucht.

Das von Marco Kaufmann ausgearbeitete Projekt sieht einen Bacheinlauf vor, der keine Falle mehr für Amphibien und Kleintiere ist, weil er 30 Zentimeter über den Boden hinaus ragt.

Damit wird ein von Regenwasser gespiesener Tümpel entstehen, der zirka 7 Meter breit und 18 Meter lang sein wird. Der Untergrund wird mit einer Betonitfolie abgedichtet.

Im Frühjahr 2014 sollte die Anlage fertig sein. «Wir hoffen, dass sich die Geburtshelferkröte ansiedelt», sagt Kaufmann. Die im Volksmund Glögglifosch genannte Kröte lebt am Lägernhang.

Die Kosten liegen bei 20 000 Franken. «10 000 Franken erhalten wir vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich», sagt Kaufmann. Dieses produziert im Kraftwerk Wettingen Strom mit dem Namen «Naturmade Star». Von dessen Verkauf fliesst ein Teil in einen Fonds, aus dem Aufwertungsprojekte finanziert werden.