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An der Landstrasse 111 in Wettingen ist in den letzten Monaten ein wahres Paradies für Manga- und Animefans entstanden. Der Laden «World of Festasy» bietet von der Kleidung bis zum USB-Stick alles an, was irgendwie mit Manga oder Anime zu tun hat.
Mangas, also japanische Comics, werden von hinten nach vorne gelesen und deren Stilelemente finden sich häufig in japanischen Zeichentrickfilmen, den Anime wieder. Manga und Anime sind fester Bestandteil des japanischen Kulturguts.
Hinter der Idee, einen Manga- und Animeladen zu eröffnen, stehen die Brüder Marcel und Markus Fest. Ursprünglich aus Köln kamen sie im Abstand von zwei Jahren in die Schweiz; der 28-jährige Marcel vor sechs Jahren und sein vier Jahre jüngerer Bruder Markus vor vier Jahren. Da es im Aargau gar keinen und in Zürich erst einen Manga- und Animeladen gibt, war die Idee geboren, selbst etwas aufzubauen. Das war vor acht Monaten. Seither hat sich viel getan: Neben ihren 100-Prozent-Stellen als Köche in Baden richteten sie den Laden mit viel Herzblut ein.
Vieles haben die Brüder selbst gemacht: Ein Ikea-Schrank ist kurzerhand zur Theke umgebaut worden. Aber auch auf Probleme sind sie gestossen: «Die Warenbestellung ist Neuland für uns. Wir müssen die Produkte von verschiedenen Lieferanten erst mal auf ihre Qualität prüfen. Wir haben schon Produkte erhalten, die frisch aus der Verpackung schon Mängel aufwiesen. Und beim Zoll zahlen wir auch regelmässig drauf», erzählt Marcel Fest. Unstimmigkeiten, weil beide Geschäftsführer sind, gibt es nicht. Der eine ist eher laut und gesprächig, der andere ruhig und zurückhaltend: Die Brüder ergänzen sich. «In letzter Zeit haben wir zwar ein bisschen mehr rumgezickt, aber das ist der Stress vor der Eröffnung», sagt der ältere der beiden und lacht.
«World of Festasy» soll aber nicht bloss ein Laden sein: «Wir möchten einen Treffpunkt und ein Zuhause für Animefans erschaffen. Die Szene spielt sich eher versteckt ab, nicht so wie in Japan, wo Manga und Anime offen gelebt werden. Bei uns können die Fans zusammenkommen, sich austauschen und etwas trinken oder einfach stöbern», sagt Marcel Fest.
Speziell ist, dass die Brüder auch Kindergeburtstage bei sich im Laden anbieten. Dabei sind sie sich bewusst, dass wohl kaum jemand seine Kinder zwei fremden Männern anvertrauen würde, weshalb jeweils auch eine Kindererzieherin vor Ort sein wird.