Gymnaestrada
Der Höhepunkt kam dank einem Aargauer vor dem Schlusspunkt

Der Ennetbadener Matthias Bechter war als Choreograf für die FIG-Gala an der Gymnaestrada verantwortlich. Diese fand vor 20000 Zuschauern im Malley statt.

Andreas Fretz aus Lausanne
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FIG-Gala im Sportzentrum Malley

FIG-Gala im Sportzentrum Malley

STV/Martin JörgFo

1800 Vorführungen gab es an der Welt-Gymnaestrada in Lausanne während einer Woche zu bewundern. Das Beste hob sich die Fédération Internationale de Gymnastique (FIG) für den Schluss auf. Bevor im Olympiastadion bei der Schlussfeier der Vorhang fiel, lockte die FIG-Gala insgesamt 20 000 Zuschauer ins Sportzentrum Malley. Regie führte dabei der Ennetbadener Matthias Bechter.

Eine Jury, bestehend aus Chef-Choreograf Bechter (STV Wettingen), je einem Vertreter des Internationalen Turnverbands und des Organisationskomitees sowie Thomas Erne, ebenfalls vom STV Wettingen, wählte aus 45 Bewerbungen die 21 Besten aus. «Meet the Magic!» lautete das Motto der knapp zweistündigen Show, welche den Zuschauern auf wunderbare Weise alle Facetten des Turnsports bot.

«Noch nie zuvor war das Niveau einer FIG-Gala derart hoch», lobte Bechter, «die besten Gruppen der Welt waren am Start.» Das Urteil des 36-jährigen Bauingenieurs und Familienvaters hat Gewicht: Bechter choreografierte bereits am Eidgenössischen Turnfest 2002 eine Gala, er zeichnete für die Show zum 125-Jahr-Jubiläum der FIG verantwortlich und war auch an der Gymnaestrada 2007 in Dornbirn Chef-Choreograf der FIG-Gala.

Die Arbeit mit den besten Turnern der Welt fiel ihm leicht. «Die Gruppen waren extrem professionell und motiviert», sagte Bechter, «alle wollten sich von ihrer besten Seite zeigen und waren extrem gut vorbereitet.» Die grösste Herausforderung war es, die verschiedenen Kulturen und Ansprüche unter einen Hut zu bringen. Gruppen aus Südafrika, Israel, Brasilien, Chile und Japan, aus Europa und Nordamerika galt es in die Gala zu integrieren. Die Schweiz war durch den STV Wettingen, den BTV Luzern und das Team Vaud vertreten. Bechter musste schliesslich aus den verschiedenen Bausteinen eine stimmige Show schustern.

«Das forderte viel kreative Hirnarbeit», so Bechter. Denn nebst den turnerischen Höchstleistungen galt es, auch «eine schöne Geschichte» zu erzählen. Das ist Bechter gelungen. Die Show vereinte Anmut und Action, Eleganz und Akrobatik und wies dabei kaum Längen auf. Das fachkundige Publikum dankte es mit frenetischem Applaus und einer Standing Ovation.