Remetschwil
Der Kindergarten Busslingen wird geschlossen

Wegen den tiefen Kinderzahlen wird die Kindergartenabteilung im Remetschwiler Ortsteil Busslingen per Schuljahr 2019/2020 aufgehoben.

Carla Stampfli
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Zu wenig Kinder: Der Kindergarten in Busslingen wird geschlossen. (Archiv)

Zu wenig Kinder: Der Kindergarten in Busslingen wird geschlossen. (Archiv)

Insgesamt drei Kindergartenabteilungen werden in Remetschwil angeboten, eine davon befindet sich am Sonnenbergweg im Ortsteil Busslingen. Doch auf das Schuljahr 2019/2020 wird letztere Abteilung geschlossen. Das teilen Schulleiterin Doris Tremp und Schulpflegepräsident Marcel Eichmann in der «Berg-Post» mit. Die betroffenen Busslinger Eltern wurden bereits an einer Informationsveranstaltung darüber in Kenntnis gesetzt.

«Schon seit einigen Jahren bewegen wir uns in Busslingen mit durchschnittlich sieben bis neun Kindern an der untersten Grenze, um eine Abteilung führen zu können», so die Verantwortlichen. Auch die beiden Kindergartenabteilungen in Remetschwil würden seit diesem Schuljahr am unteren Limit der Abteilungsgrössen laufen. «Sehen wir die zukünftigen Kinderzahlen an, wird sich daran so schnell nichts ändern.» Hinzu komme, dass ab dem Schuljahr 2020/2021 den Schulen die Lektionen nicht mehr wie bis anhin per Abteilung zugeteilt werden, sondern pauschal. «Diese Lektionenzuteilung wird vor allem aus den Schülerzahlen berechnet. Basierend auf den heutigen kleinen Abteilungen müsste die Schule Remetschwil mit einer Einbusse von etlichen Lektionen rechnen», so Tremp und Eichmann. Dies würde bedeuten, dass an der Schule Remetschwil anderweitig Lektionen eingespart werden müssten, was einem Qualitätsabbau auf allen Stufen der Schule gleichkommen würde.

 «Das Problem der tiefen Kinderzahlen im Kindergarten Busslingen begleitet uns schon seit einigen Jahren»: Vreni Sekinger, Gemeinderätin.

«Das Problem der tiefen Kinderzahlen im Kindergarten Busslingen begleitet uns schon seit einigen Jahren»: Vreni Sekinger, Gemeinderätin.

zvg

Schulpflege und Schulleitung bedauern, dass man keinen anderen Weg sehe, als den Busslinger Kindergarten zu schliessen. «Trotzdem sind wir überzeugt, dass dies aus pädagogischer und qualitativer Sicht ein Vorteil und ein Gewinn für die Kindergartenkinder und die gesamte Schule Remetschwil sein wird.»

Qualität steht im Vordergrund

Diese Meinung vertritt auch der Gemeinderat, wie Vreni Sekinger auf Anfrage sagt. «Das Problem der tiefen Kinderzahlen im Kindergarten Busslingen begleitet uns schon seit einigen Jahren», sagt die Ressortverantwortliche. Man habe ausgiebig über die Schliessung diskutiert. «Einerseits ist der Standort am Waldrand idyllisch gelegen und bietet den Lehrpersonen viele Möglichkeiten. Andererseits hat sich herausgestellt, dass es für die Kinder nicht ideal ist, in einer so kleinen Gruppe unterrichtet zu werden», so Sekinger. Da für den Gemeinderat die Qualität des Unterrichts im Vordergrund stehe, unterstütze man den Schritt von Schulpflege und Schulleitung.

Die Schliessung der Kindergartenabteilung in Busslingen hat auch Auswirkungen auf die Lehrpersonen. «Zurzeit ist noch nicht klar, wie die zukünftige Aufteilung aussehen wird. Aber wir arbeiten zusammen mit den Kindergartenlehrpersonen an einer geeigneten Lösung», so Tremp und Eichmann.

Und was geschieht mit den Busslinger Kindergartenkinder? Vorgesehen ist, dass sie in die zwei bestehenden Abteilungen in Remetschwil integriert werden. «Das führt dazu, dass wir zwei Abteilungen mit einer Grösse von je zirka 18 Kindern führen können», teilen die Verantwortlichen mit. Damit die Kindergartenkinder nicht zu Fuss durch den Wald hinauf nach Remetschwil müssen, würden nun geeignete Transportlösungen ausgearbeitet und zu gegebener Zeit den betroffenen Eltern mitgeteilt.

Was nach der Schliessung mit der gemeindeeigenen Liegenschaft geschieht, stehe derzeit noch nicht fest, wie Gemeinderätin Vreni Sekinger sagt. «Wir werden im Verlaufe des neuen Jahres versuchen, eine gute Anschlusslösung zu finden.»