Am Lägernhang weicht ein Markenzeichen: Geduldig und genügsam hat der Mammutbaum die letzten 80 Jahre auf Wettingen und die Badener Altstadt runtergeschau. Jetzt wird der 20-Tönner Stück für Stück auseinandergesägt.
Äste, Späne und Staub fliegen durch die Luft. Mit ohrenbetäubendem Lärm frisst der Häcksler die grossen Äste mitsamt den langen, feinen Nadeln. Es ist das Ende des Mammutbaumes, der in einem grossen Garten am Badener Lägernhang steht.
Stück für Stück wird der 20-Tönner auseinandergesägt. Zuerst die Krone, dann jeweils etwa 4 Meter lange Stämme, die mit Sicherheitsseilen von einem 40 Meter langen Pneukran hoch durch die Luft transportiert werden. Auf der abgesperrten Strasse wird die Baumtranche abgeastet und portionenweise dem Häcksler zugeführt.
Hurtig schiessen kleine Holzschnitzel direkt in einen Lastwagen. Heizungen von zwei Schulhäusern warten bereits auf den Nachschub. Die untern 10 Meter des 30-Meter-Baumes werden vor der Häckselei verschont. Sie kommen zu einem Künstler aus der Umgebung, der Objekte aus Holz herstellt.
Zurück bleiben die Wurzeln und die erstaunten Gesichter einiger Zuschauer. Geduldig und genügsam hat der Gigant die letzten 80 Jahre auf Wettingen und die Badener Altstadt runtergeschaut. Nun kreist ein verwirrter Mäusebussard über dem Quartier und fragt sich, wo denn sein Aussichtspunkt geblieben sei.