Baden
Der Schand-Kreisel beim Casino wird endlich verschwinden

Wegen Belagsschäden saniert die Stadt den Casino-Kreisel und ersetzt Glasscherben durch Blumen. Die Sanierungsarbeiten beginnen bereits im nächsten Monat und sollen bis Ende der Sommerferien dauern.

Roman Huber
Drucken
Eine halbe Million Franken sind für die Sanierung des Kreisels und die Arbeiten am Trottoir und der Fussgängerinsel budgetiert.

Eine halbe Million Franken sind für die Sanierung des Kreisels und die Arbeiten am Trottoir und der Fussgängerinsel budgetiert.

Roman Huber

Die Bevölkerung hat sich zwar langsam an den Anblick gewöhnt. Kein Wunder, denn den Glasscherben-Kreisel beim Stadtcasino gibt es bereits seit dem Jahr 2001. Offiziell heisst er Casino-Kreisel und führt die Bäder-, Oelrain- und Haselstrasse beim Stadtcasino zusammen. An dieser Stelle treffen auch die Zu- respektive Wegfahrten der Parkhäuser Casino und Bahnhof zusammen.

Weil man damals den Kreisel quasi als Provisorium auf die geteerte Kreuzung stellte und das Rondell sowie die Fussgängerinseln mit (abgeschliffenen) Glasscherben abfüllte, galt der Ort von Beginn weg als Schandfleck oder vielmehr Schand-Kreisel.

Belag seit längerem beschädigt

Ausschlaggebend für die Sanierung und Umgestaltung sind nun die Löcher und Risse des stark in Mitleidenschaft gezogenen Belags und die abgefahrenen, teils beschädigten Randabschlüsse. Kürzlich schrieb die Abteilung Tiefbau der Stadt Baden die Arbeiten öffentlich aus.

Laut Projektleiter Andreas Graf soll der Kreisel anstatt der Glasscherben eine saisongerechte Bepflanzung erhalten. Der Belag wird vollständig saniert und die Verkehrssituation leicht verbessert. Rondell und Fussgängerinseln sowie das Trottoir passt man so an, dass die Lenker aufgrund der optischen Verengung ihre Geschwindigkeit etwas reduzieren.

Damit wird die Sicherheit für die Fussgänger erhöht, kommt es doch beim Stadtcasino oder auf der gegenüberliegenden Seite trotz Mittelinseln oft zu gefährlichen Situationen und Beinahe-Unfällen.

Die Sanierungsarbeiten beginnen bereits im nächsten Monat. Sie dürften laut Graf bis Ende der Sommerferien dauern. Die Anwohner sind vor kurzem darüber orientiert worden. Die Arbeiten werden nun vergeben. Es sind Kosten von einer halben Million Franken für die baulichen Massnahmen und den Blumen-Kreisel budgetiert.

Bäderstrasse folgt erst in Jahren

Eigentlich war vorgesehen, beim Kreisel dann Hand anzulegen, wenn die Neugestaltung der Bäderstrasse fällig wird; dafür figuriert im Investitionsplan unter «in Aussicht genommene Projekte» ein Betrag von 3,5 Millionen Franken. Doch die Neugestaltung der Bäderstrasse unter Führung der Abteilung Planung und Bau wird hinausgeschoben, bis die privaten Projekte der Verenahof AG und der Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach und Baden realisiert seien, erklärt Stadtrat Roger Huber. Es wäre unsinnig, die Strasse neu zu gestalten, wenn Hunderte von Lastwagenfahrten erwartet werden, erklärt der Ressortchef Tiefbau.

Für die «Aufwertung, Neugestaltung öffentlicher Strassenraum» im Bäderquartier und beidseits der Limmat führte die Stadt Baden in den Jahren 2008/2009 gemeinsam mit Ennetbaden einen Gestaltungs-Wettbewerb durch. Ennetbaden wird auf dem rechten Limmatufer bald mit der Realisierung des Projekts starten.

Der Casino-Kreisel galt – wie er sich heute präsentiert – schon immer als ein Schandfleck. Vor über zehn Jahren wurde das Rondell sogar für die Platzierung von Kunst freigegeben. Zweimal stellte der früher in Untersiggenthal, heute in Pfäffikon arbeitende Künstler Dario Norelli seine Eisenplastiken aus. Danach war es jedoch fertig mit «Kunst im Kreisel» – und es blieb bis heute beim grünen Glasscherben-Schmuck.