Löschwasserbecken
Der Shutdown trifft Badens Partyszene: US-Rapper sagt ab

Der US-Rapper Fatman Scoop musste seinen Auftritt im Badener Club Löschwasserbecken mangels Pass kurzfristig absagen.

Andreas Fretz
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US-Rapper Fatman Scoop hätte den Leuten im LWB einheizen sollen.

US-Rapper Fatman Scoop hätte den Leuten im LWB einheizen sollen.

Instagram

Der Behördenstillstand in den Vereinigten Staaten ist bis über den Atlantik spürbar: Am Samstagabend hätte der US-Rapper Fatman Scoop dem Partyvolk im Badener Löschwasserbecken (LWB) einheizen sollen.

Doch am Nachmittag informierten die Veranstalter auf ihrer Homepage: «Leider haben wir heute früh erfahren, dass aufgrund des Shutdowns in den USA unser Künstler die nötigen Papiere für die Reise in die Schweiz nicht erhalten hat.»

Da US-Präsident Trump, der Senat und das Repräsentantenhaus keine Einigung über den Haushalt erzielen, ist das Land von einem weitgehenden Behördenstillstand betroffen.

«Die Agentur von Fatman Scoop hat uns eine Videobotschaft des Künstlers weitergeleitet», erzählt Dano Dreyer, Mitinhaber des LWB. «Ich entschuldige mich, ich sollte jetzt in der Schweiz sein», sagt der 39-Jährige darin, «aber wegen des Shutdowns kann ich meinen Pass nicht abholen. Die Leute arbeiten nicht.»

«Bei einer so kurzfristigen Absage ist es schwierig, zu reagieren», sagt Dreyer. Man habe die Leute über die sozialen Medien wie Facebook und Instagram und per Mail zu informieren versucht. Die Vorverkaufstickets wurden an der Abendkasse zurückerstattet. Wer nicht vor Ort war, soll im Verlauf der Woche sein Geld zurückerhalten.

Die ganze Aktion war mit viel Aufwand verbunden und ist finanziell nicht angenehm. Dreyer spricht von einem «Minus-Abend». Eine Party fand im LWB dennoch statt. «An der Musik hat sich durch die Absage nichts geändert. Der DJ legte auf. Gefehlt hat einfach der Auftritt von Fatman Scoop.» Der Rapper hätte dem Publikum während einer Stunde einheizen sollen.

Seinen grössten Erfolg feierte er zu Beginn der Nuller-Jahre. 2003 schaffte er es in England auf Platz 1 der Charts. Seither tritt Fatman Scoop vor allem als Einheizer in Clubs auf.

Die Veranstalter hoffen nun, ein Ersatzdatum für den Auftritt zu finden. Denn die Gage wurde im Voraus bezahlt. «Entweder wir finden zusammen einen Termin, oder wir erhalten etwas zurück», sagt Dreyer. Man sei mit der Agentur in Kontakt.

«Wir sind zuversichtlich, eine Lösung zu finden», sagt Dreyer, «denn in unserer Branche muss man immer zuversichtlich sein.» Im Video sagt Fatman Scoop: «Ich liebe es, mit den Leuten zu rocken. Und werde einen Weg finden, um doch noch zu kommen und die Show durchzuführen.»

Negative Reaktionen gegen den Club vonseiten des Partyvolks habe es keine gegeben. «Die Leute fanden es einfach schade, aber sie sahen auch ein: Da kann man nichts machen», sagt Dreyer.

Im LWB treten immer wieder internationale Stars auf. Mit Kool Savas, Sido und Samy Deluxe beehrten letztes Jahr gleich drei deutsche Rapper das LWB. Einen Shutdown kennt man im nördlichen Nachbarland zum Glück nicht.