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Am «Swiss Las Vegas» in der Umwelt-Arena gab Andranik Hakobyan einen seiner seltenen Auftritte. Seit kurzer Zeit ist der gebürtige Armenier, der in Baden seine neue Heimat gefunden hat, als Profi unterwegs.
Aus den Boxen dröhnt Hip-Hop, die Ränge in der Umwelt-Arena in Spreitenbach sind gut besetzt – und die Scheinwerfer auf den Ring gerichtet. Highlight an diesem Abend ist der Profi-Boxkampf im Superleichtgewicht (bis 63,5 Kilogramm) zwischen dem Ungarn Istvan Szucs und dem Badener Andranik Hakobyan. Mit einer goldenen Maske und einer schwarzen Mütze betritt der Lokalmatador unter tosendem Applaus den Ring: Es ist einer der seltenen Auftritte in der Schweiz des 26-jährigen Aargauers Hakobyan, der erst seit kurzer Zeit als Profi unterwegs ist.
Unter den strengen Augen des Schiedsrichters Oliver Wittmanns gilt es an diesem Abend, über vier Runden à jeweils drei Minuten das Beste zu geben. Schnell zeigt sich, dass Hakobyan seinem Gegner Szucs über weite Strecken überlegen ist. Der Badener gibt sich angriffslustig und provoziert – böse Zungen könnten behaupten, er sei gar ein wenig zu verspielt. So reicht es am Ende zwar für einen klaren Sieg, ein Knockout erreicht Hakobyan dabei nicht. Dies, obschon Istvan Szucs gleich zwei Mal angezählt werden musste.
Nicht nur im Ring ist Hakobyan bekannt für sein provokantes Auftreten: So sagt er von sich selbst, der talentierteste Boxer der Schweiz zu sein. Einst als Flüchtling in die Schweiz gekommen, hat der gebürtige Armenier in Baden seine neue Heimat gefunden. Unter dem Label «Crossboxing» leitet er in Dättwil ein schweisstreibendes Training.
Bereits vor und auch nach dem Auftritt Hakobyans konnten die Besucher spannende Kämpfe in den Sportarten K-1 und Muay Thai mitverfolgen. So etwa betritt Sebastian «El Loco» Mendez-Harms mit einem römischen Legionärshelm den Ring. Während der Kämpfe allerdings geht es ernst zu und her, die Trainer rufen Anweisungen in den Ring und versuchen, ihre Schützlinge zu Bestleistungen anzuspornen. Doch auch wenn das Spektakel brutal zu wirken scheint, wird Fairness dabei grossgeschrieben: Nach dem Kampf umarmen sich die Gegner und man zollt dem Sieger gebührenden Respekt. Ganz zum Schluss des Abends kommt es dann noch einmal zu einem Boxkampf – auch dieser endet mit einem Schweizer Sieg. Arnold Gjergiaj schlägt den Kroaten Marino Goles in gerade einmal 42 Sekunden mit technischem K.o.