Er wird geliebt und gehasst. Silvio Berlusconi ist eine illustre Figur, welche die Gemüter zu bewegen weiss. Die Italienerinnen und Italiener leiden mit ihm und sie leiden wegen ihm.
So auch die vielen Secondos und italienischen Einwanderer in der Schweiz. Hitzige Diskussionen über seine Frauen, «Rai» und Lifting werden an den hiesigen Italo-Stammtischen geführt.
Secondos sind heimatverbunden
«Die Italiener in der Schweiz interessieren sich dafür, was in Italien geschieht», sagt Luisa Gregis vom italienischen Konsulat in Wettingen. «Sie sind sehr heimatverbunden und verfolgen auch die italienische Politik.» Es seien aber vor allem die Älteren, die informiert sind. Die jüngere Generation weniger. «Diese fragen sich, was mit Italien passiert, sie sehen, dass es Probleme gibt.» Während die Italiener früher noch in ihr Heimatland reisen mussten, um abstimmen und wählen zu können, ist es seit 2004 möglich, dies brieflich zu tun. «Das Stimmrecht wird oft wahrgenommen, auch von denen, die schon lange hier sind», sagt Luisa Gregis.
Quo vadis, Italia?
Doch einer Meinung sind die Italienerinnen und Italiener in der Schweiz lange nicht. Während nicht wenige Silvio Berlusconi mit Überzeugung immer wiedergewählt haben, rauften sich die anderen die Haare über diese Wahl - oder über die fehlenden Alternativen. Das Ende der Berlusconi-Ära ist eingeläutet. Sorge bereitet den Secondos die Zukunft ihres Landes. Ihre Verwandten und Freunde haben keine Arbeit. Die Krise wird immer grösser. Quo vadis, Italia?