Baden
Die Baldegg, das neue Radquer-Mekka

Aus dem Nichts haben Christian Rocha und seine Kollegen das Süpercross auf der Baldegg zum wichtigsten Radquer-Anlass der Schweiz gemacht. Auch dieses Jahr wird das Rennen wieder ausgetragen.

Pirmin Kramer
Drucken
Foto des letztjährigen Süpercross.

Foto des letztjährigen Süpercross.

Sandra Ardizzone

Die Badener Baldegg war bis vor einem Jahr bekannt für viel Sonne, für Wald und Wiesen und für seinen Wasserturm, der Sicht bis auf die Alpen bietet. Nun hat sich das Naherholungsgebiet einen neuen Namen gemacht: Es gilt seit 2011 als Radquer-Mekka der Schweiz. Christian Rocha, Präsident des Organisationskomitees, sagt: «Wir wollten nicht klein anfangen, es war von Beginn an unser Ziel, ein bedeutendes Rennen durchzuführen.»

Das Konzept ging auf: 3000 Zuschauer haben das Badener Radquerrennen – eine Mischung zwischen Strassen- und Mountainbike-Rennen – im letzten Herbst bei seiner Premiere vor Ort mitverfolgt.

Am 16. September findet die zweite Austragung des Süpercross Baden statt, und das Rennen ist noch bedeutender als letztes Jahr. «Der internationale Status wird auf die Kategorie C1 erhöht. Das Süpercross Baden ist damit das einzige Schweizer Radquerrennen in der zweithöchsten internationalen Kategorie», sagt Rocha.

Christian Rocha

Christian Rocha

Zur Verfügung gestellt

Neben dem Rennen für Profis findet auch dieses Jahr wieder ein Kindderrennen statt, das Kids-Cross. «Auch dieses Jahr soll der Anlass ein Familien-Event werden. Es geht nicht nur um die Profis. Wir möchten den Menschen aus Baden und Umgebung ein kleines Volksfest bieten.»

Rocha, in Ennetbaden aufgewachsen, hat die Baldegg als Radquer-Strecke vor einigen Jahren zusammen mit Freunden entdeckt. So reifte die Idee, hier ein professionelles Rennen durchzuführen. «Die Baldegg eignet sich gut für diese Sportart, weil man eine Strecke wählen kann, die über Pflastersteine, Teer, Kies, Wiesen und Feldwege führt», erklärt Rocha. Ein weiterer grosser Vorteil dieses Austragungsortes: «Viele Zuschauer sind letztes Jahr für einen Spaziergang hergekommen und haben dann gleich noch das Rennen mitverfolgt.»

Landbesitzer kooperieren

Auf die Frage, wie ein so schneller Erfolg möglich war, antwortet Rocha bescheiden: «Dass das Konzept so gut aufgegangen ist, war auch ein wenig Glück.» Alles habe gepasst. Das Organisationsteam ergänze sich gut, die Stadt kooperiere bestens. «Auch Landbesitzer und das Restaurant Baldegg sind offen und bereit, uns grossartig zu unterstützen.»

Rocha würde es von sich aus nicht sagen, aber der Erfolg des Süpercross Baden ist eng mit ihm und seinen Kontakten zur Radsport-Szene verknüpft. Der Primarlehrer ist seit etwas mehr als einem Jahr Nationaltrainer der Schweizer Strassenfahrerinnen. Gleich für die erste Süpercross-Veranstaltung schaffte er es Rocha, den amtierenden Weltmeister nach Baden zu locken. Auch bei der diesjährigen Austragung stehen Stars am Start. Rocha nennt den Belgier Sven Nys, den Weltmeister aus dem Jahr 2005. «Er ist eine der wenigen lebenden Legenden dieser Sportart.»