Nachwuchs gesucht: Der Schweizerische Dirigentenwettbewerb geht in die 8. Runde. Wer David McVeigh als neuer Sieger ablösen wird, entscheidet sich vom 7. bis 10. September 2016 in der Trafohalle in Baden.
Ob Baldur Brönnimann oder die Gebrüder Philippe und Michael Bach: Der Schweizerische Dirigentenwettbewerb für junge Talente hat in den vergangenen Jahren immer wieder grosse Namen hervorgebracht. «Viele der Preisträger leiten heute hochkarätige Orchester», sagt Theo Martin, Medienchef des OKs. Ab 11. Januar können sich ambitionierte Jung-Dirigenten von Blasorchestern aller Art für die 8. Auflage bewerben. Wer David McVeigh als neuer Sieger ablösen wird, entscheidet sich vom 7. bis 10. September 2016 in der Trafohalle in Baden.
Die Hürden, den Final der besten drei zu erreichen, sind hoch: Aus allen Anmeldungen werden nur die 12 geeignetsten Teilnehmer zur Vorrunde zugelassen. Die Auswahl trifft die Musikkommission um Christian Noth. «Der Wettbewerb ist auf Vielseitigkeit von Wissen und Können ausgelegt», sagt der Dirigent und künstlerischer Leiter des Blasorchesters Baden Wettingen. Nur schon im Final zu stehen, sei eine grosse Auszeichnung, so Noth.
Um die Endrunde zu erreichen, haben die 12 jungen Dirigenten einen langen Weg vor sich. In der Vorrunde haben sie je eine halbe Stunde Zeit, um mit dem Blasorchester eine dem Orchester unbekannte Komposition zu erarbeiten. Nach dem Auftritt, der nicht öffentlich ist, gibt eine dreiköpfige Jury die sechs Halbfinalisten bekannt. Diese wiederum haben am Tag danach acht Minuten Zeit, um mit der Brass Band der Musikgesellschaft Reiden ein Werk zu proben. Das Stück wird anschliessend in der Trafohalle öffentlich vorgeführt – und die drei Finalisten werden bekannt gegeben. Beim letzten Teil des Wettbewerbs studieren die Jung-Dirigenten während einer Stunde mit der Stadtharmonie Zürich Oerlikon-Seebach eine Komposition ein. Danach tragen die Finalisten das Werk im Rahmen eines Galakonzerts vor. Der Gewinner erhält einen goldenen Dirigentenstab und viel Ehre.
«Eine Teilnahme gibt zwar sehr viel zu tun», sagt der gebürtiger Aargauer Jan Müller, der in der letzten Ausgabe den zweiten Preis gewonnen hat. Der Wettbewerb erlaube es aber, mit tollen Orchestern zu proben. Nach dem Studium an der Hochschule der Künste in Bern in der Dirigierklasse von Ludwig Wicki leitet der 29-Jährige heute drei Formationen.
Ins Leben gerufen wurde der Schweizerische Dirigentenwettbewerb 1993 von der Stadtmusik Baden, heute Blasorchester Baden Wettingen. Anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Stadtmusik kam die Idee eines Dirigentenwettbewerbs auf, um die Basis für eine erfolgreiche musikalische Laufbahn zu schaffen. Seither findet der Anlass alle drei bis vier Jahre statt, in Partnerschaft mit dem Schweizer Blasmusikverein und dem Schweizer Blasmusikdirigentenverband.