In Baden können Fussballfans EM-Spiele auch in diesem Sommer im Public Viewing verfolgen. Im «Grotto Schillaci», im Biergarten und auch im Grand Casino gibt es bereits Public-Viewing-Pläne.
Die kommende Fussball-Europameisterschaft findet vom 8. Juni bis zum 1. Juli in Polen und in der Ukraine statt. In Baden haben die Fans wieder die Möglichkeit, sich die Spiele auf Grossleinwänden und Bildschirmen in sogenannten Public Viewings gemeinsam anzusehen. Und das, obwohl sich die Schweizer Nationalmannschaft nicht für die Endrunde qualifizieren konnte.
Ist das Fehlen der Schweiz denn kein Problem? «Wir machen das vor allem wegen unserer Freude am Fussball», sagt Philipp Horat, Betreiber des «Grotto Schillaci» und fügt an: «Natürlich wäre es schön gewesen, wenn die Schweiz mit dabei gewesen wäre, aber die Spiele verfolgt man ja trotzdem.»
Das «Grotto Schillaci» wird es – wie bei den vergangenen Endrunden – auch während der Euro 2012 geben, bestätigt Horat. «Wir sind derzeit mitten in der Planung.» Das Konzept des Public Viewing werde sich nicht verändern. «Allenfalls stellen wir etwas mehr Sitzplätze zur Verfügung.» Die Fan-Area ist nach dem Italiener Salvatore (Toto) Schillaci benannt, Torschützenkönig der WM 1990, und wird auch dieses Jahr beim Sportplatz Aue eingerichtet.
Durch internationale Firmen Interesse gesichert
Auch im Biergarten Baden hat man kein Problem mit den fehlenden Schweizern. «Durch die internationalen Firmen in der Umgebung ist auch das Interesse an den Spielen anderer Nationalmannschaften gesichert», so Geschäftsführer Philipp Penelas.
In seinem OutdoorLokal werden an der Euro im Sommer mehrere grosse Flachbildschirme statt einer Grossleinwand im Einsatz sein. «Bei der Leinwand gab es bei den letzten Turnieren Probleme mit der Sonneneinstrahlung», begründet Penelas. Dafür könnten so während der Euro auch Fussball-Muffel die Zeit im Biergarten geniessen. «Wir werden einen Bereich so einrichten, dass dieser von den Live-Übertragungen nicht betroffen ist.»
Auch im Casino kann Fussball geschaut werden
Im Grand Casino Baden werden alle Spiele live in den Spielsälen und auch im Restaurant übertragen, sagt der Medienverantwortliche Beat Lehmann. Im Gegensatz zu vergangenen Turnieren verzichtet das Grand Casino aber auf die Einrichtung einer Fan-Zone. «Mit dem Stadtfest und den Umstrukturierungen im Haus laufen bereits zwei grosse Projekte. Mit der Nichtqualifikation der Schweizer Nati hat das nichts zu tun.»
Die Führung des Sport World Baregg Baden will hingegen komplett auf Public Viewing verzichten. «Ohne die Schweiz war das für uns gar nie ein Thema», sagt Stephan Kyburz, Co-Leiter des Sport World Baregg Baden. An den letzten Endrunden habe man jeweils etwas organisiert – «aber da war die Schweiz auch dabei», fügt Kyburz an. Die Stadt selber plant aktuell kein Public Viewing, wie Stefanie Eilsberger, Leiterin von Info Baden, bestätigt.
Trotzdem: Noch noch kein Projekt unter Dach und Fach
Unter Dach und Fach ist allerdings noch keines der Public-Viewing-Projekte. «Wir haben noch keine Bewilligungsgesuche für Public Viewing während der Euro 2012 erhalten», sagt Erika Albert. Sie ist bei der Stadtpolizei Baden für Gewerbe-Bewilligungen zuständig.
Besonders beeilen müssten sich die Interessenten allerdings noch nicht: «Eine Eingabefrist in diesem Sinne gibt es nicht. Theoretisch müssten Gesuche mindestens zehn Tage zuvor bei uns eintreffen.» Im Vergleich zur WM 2006 oder zur Euro 2008 sei der Boom ums Public Viewing aber schon etwas zurückgegangen, fügt Albert an. «Dabei spielen verschiedene Faktoren wie beispielsweise der Austragungsort eine Rolle. Auch, ob die Schweiz mit dabei ist, ist im Normalfall von Belang.»
Obwohl sich die Veranstalter vergangener Public Viewings offensichtlich nicht einig sind, ob es sich auch in diesem Sommer lohnt, ist eines klar: Badener Public-Viewing-Fans werden voraussichtlich trotz der Schweizer Absenz auch an der kommenden Europameisterschaft nicht auf das Fussball-Erlebnis in der Masse verzichten müssen.