Das Bad soll nicht wie geplant am 1. September 2018, dem symbolträchtigen Verenatag, eingeweiht werden, sondern erst am Ende des ersten Quartals 2019.
Die Baubewilligung für das neue Thermalbad in Baden wurde diesen April erteilt: Damit erhielt das Projekt von Architekt Mario Botta nach jahrelangen Verzögerungen endlich grünes Licht. Als Eröffnungstermin war der 1. September 2018 vorgesehen – daraus wird nun nichts.
Geleitet werden die Bäderprojekte von Stephan Güntensperger, Delegierter der Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach und Baden, die neben einem Bankenkonsortium sowie Investor Benno Zehnder zu den Geldgebern zählt. Noch im Juni erklärte Güntensperger gegenüber der «Schweiz am Sonntag»: «Wir werden am 1. September eröffnen.» Nun hat sich eine Änderung des Zeitplans ergeben, wie einem Dokument des Badener Stadtrates an den Einwohnerrat zu entnehmen ist. Darin heisst es: «Die Einweihung des neuen Bades und die Fertigstellung des Wohn- und Ärztehauses sind neu Ende des ersten Quartals 2019 terminiert.» Also rund ein halbes Jahr später als vorgesehen.
Stephan Güntensperger bestätigt auf Anfrage: «Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass der ursprünglich anvisierte Termin mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht gehalten werden kann.» Güntensperger erklärt: «Hauptgrund ist, dass wir die aktuell laufende Generalunternehmer-Ausschreibung für Bad (Baufeld 1) sowie Ärzte- und Wohnhaus (Baufeld 2) auf Basis einer möglichst detaillierten und gesicherten Ausschreibung vornehmen wollten, um Planungs- und Kostensicherheit zu erlangen.» Hierfür musste zuerst noch die Planung des Verenahof-Gevierts (Baufeld 3) auf denselben Stand wie die beiden anderen Baufelder gebracht werden. «Daraus ergab sich die aktuelle Terminplanung. Ein Abriss bestehender Gebäude kann frühestens im Dezember 2016 und ein effektiver Baubeginn der Baufelder 1 + 2 erst im Frühjahr 2017 erfolgen.» Angesichts der Komplexität der zu erstellenden und zu renovierenden Baukörper und der anspruchsvollen Baustellen-Logistik muss für den Bau mit 24 Monaten gerechnet werden.
Der ursprüngliche Termin wäre kein zufällig gewähltes Datum gewesen: Denn in Bad Zurzach, wo die Stiftung Gesundheitsförderung nach der Erbohrung der Thermalquelle gegründet wurde, gilt der Verenatag als offizieller Feiertag. Die Eröffnung des Bades am 1. September wäre ein Symbol für die grosse Bedeutung gewesen, welche die Bad Zurzacher Stiftung inzwischen in Baden erlangt hat. Wie wichtig ihr dieser Tag tatsächlich ist, beweist der neuste Fahrplan: Nun ist es die Klinik für Prävention und Rehabilitation, die am 1. September 2019 im Bäderquartier eröffnen soll. Güntensperger: «Die genannten Termine können nur unter der Voraussetzung eingehalten werden, dass die noch bestehende Einsprache im Baufeld 3 erledigt werden kann und keine weiteren unerwarteten Verzögerungen eintreten.»
Die Verenahof AG, Bauherrin des Thermalbades, realisiert daneben eine ganze Reihe von Bauvorhaben, die auch den öffentlichen Raum betreffen. Sie erstellt unter anderem die Limmatpromenade und den östlichen Teil des Mätteliparks auf ihre Kosten neu. Währenddessen will auch die Stadt Baden die Neugestaltung des öffentlichen Raums im Bäderquartier vorantreiben. Der Stadtrat beantragt vom Einwohnerrat an der kommenden Sitzung einen Kredit von 1,15 Millionen Franken. Das Geld soll für Anpassungen im Mättelipark West sowie die Ergänzung der Infrastruktur verwendet werden. Über dem Notausgang der Tiefgarage beispielsweise wird ein Pavillon mit öffentlicher Toilette entstehen, dazu kommen neue Beleuchtungen und Bänke. Über den Kredit wird an der Einwohnerratssitzung vom 30. August abgestimmt.