Neuenhof
Die Gemeinde will ihre Wohnquartiere neu bauen

Die Strategie «vorwärts» soll Neuenhof mit dem Steuerfuss von 98 Prozent für potente Steuerzahlende attraktiv machen. Die Gesamtrevision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) stellt dabei ein wichtiges Instrument dar.

Roman Huber
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Die Strategie «vorwärts» soll Neuenhof mit dem Steuerfuss von 98 Prozent für potente Steuerzahlende attraktiv machen. Die Gesamtrevision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) stellt dabei ein wichtiges Instrument dar. «Wir wollen damit der Gemeinde neue Impulse verleihen», erklärt Hanspeter Benz, Vizeammann.

Ziel ist qualitative Entwicklung

Wichtigstes Entwicklungsgebiet ist das Härdli. Das zwischen Limmat und Bahnlinie sowie Industrie und Tennisplätzen gelegene Landstück ist im Eigentum der Ortsbürger. Es liegt in der Zone für öffentliche Bauten und soll als attraktives Wohngebiet aktiviert werden. Laut Benz will man auch den Zentrumsbereich entlang der Zürcherstrasse fördern.

Besonderes Augenmerk gelte den Wohnquartieren, erklärt Bauverwalter Peter Richiger. «Viele Bauten, wie die Wohnsiedlungen der BBC, haben bislang nur Pinselstrich-Sanierungen erlebt», sagt er. «Die in den 60er- und 70er-Jahren erbauten Wohnblöcke sind bis auf den letzten Franken abgeschrieben», fügt Benz an. Diese Wohnareale sollen neu entwickelt werden. Nicht verdichten, sondern qualitativ wachsen steht zuvorderst.

Die Voraussetzungen sind gut, sagt Benz überzeugt und verweist auf die Erschliessung und das boomende Limmattal, das in den Standort-Ratings vorne figuriert. «Neuenhof ist zwar kein Juwel, doch es birgt mehr Potenzial, als man auf den ersten Blick meint», so der Vizeammann. Es gehe jetzt primär um das Image, um die Wahrnehmung der Standortqualitäten. Gleichzeitig werde darum das Projekt Standortmarketing vorangetrieben, womit speziell das Industriequartier gefördert werden soll. «Wir wollen für Investoren Anreize schaffen», erklärt Benz. Mit Voranalysen und Offerten wird die Gemeinde auf die Grundeigentümer zugehen. «Wo Wohnbauten auf viele Stockwerkeigentümer verteilt sind, wird es zwar schwieriger», wirft Richiger ein.

Die Quartiere sollen aus der Lethargie geweckt werden, sagt Beat Suter, Planungsleiter von der Metron AG. Er könne sich gut vorstellen, dass sich die Renaissance von Hochhäusern auch in Neuenhof fortsetze. Ebenso wolle man die Naherholungsgebiete, Flusspark, Rüsler und Wald sowie die Verbindungen fördern.

Nur: Die Zeit eilt davon

Die BNO wird über das gesamte Gemeindegebiet revidiert. Laut Suter ist die BNO für die Entwicklung einer Gemeinde ein wichtiges Instrument. Einzig: Eine solcher Prozess benötigt seine Zeit, und davon hat Neuenhof nicht viel. Darum müssen einzelne Elemente der Revision möglichst gut und rasch umgesetzt werden können. «Wir stellen uns vor, das Härdli mit einer Teilrevision vorzuziehen», sagt Benz. Von der Analyse bis zum formellen Verfahren wird die Gesamtrevision vier Jahre in Anspruch nehmen. Ungeachtet dessen, ob neue Zusammenschlussgespräche in Gang kommen würden, wolle Neuenhof diesen Prozess vorantreiben, erklärt Hanspeter Benz. Start ist am 3. Dezember mit einem Forumsanlass für die ganze Bevölkerung.

Vision Neuenhof «vorwärts»: Samstag, 3. Dezember, 8 bis 12 Uhr, Turnhalle Zürcherstrasse, Anmeldung erwünscht.