Baden
Die geschützte «Rose» an der Weiten Gasse sucht einen neuen Besitzer

Die Brauerei Müller verkauft das Restaurant Rose an der Weiten Gasse. Es ist eines der ältesten der Stadt. Erst im Sommer 2017 haben es neue Wirte gepachtet.

Andreas Fahrländer
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Unter kantonalem Schutz: Das Restaurant Rose an der Weiten Gasse stammt aus der Spätgotik.

Unter kantonalem Schutz: Das Restaurant Rose an der Weiten Gasse stammt aus der Spätgotik.

Claudio Thoma

Das Restaurant Rose ist eines der ältesten Wirtshäuser der Stadt Baden. Das spätgotische Haus an der Weiten Gasse stammt aus dem Jahr 1433. Jetzt sucht die Brauerei Müller, im Auftrag der Eigentümerin, einen neuen Besitzer. Das Gasthaus gehört einer Nachfahrin der Bierbrauerfamilie Müller, die sich für einen Verkauf entschieden hat.

Daniel Marti, Leiter Finanzen der Brauerei H. Müller, organisiert das Bieterverfahren. Er sagt auf Nachfrage: «Der Verkaufsprozess sollte im kommenden Herbst abgeschlossen sein.» Ob dann das Restaurant weitergeführt oder das Haus umgebaut wird, müsse der neue Besitzer entscheiden. «Allerdings würde es sich anbieten, das Restaurant mit den aktuellen Pächtern weiterzuführen.»

Bleibt die «Rose» ein Restaurant?

Der langjährige «Rose»-Wirt Urs Eggenschwiler starb im letzten Sommer völlig unerwartet an einem Herzstillstand bei der Arbeit. Das Restaurant war in seiner Zeit Stammlokal der Offiziersgesellschaft und der Spanischbrödlizunft. Im Juli 2017 übernahm das Ehepaar Bergan und Erdal Dogan aus Untersiggenthal mit viel Elan die «Rose». Schon damals hiess es von der Eigentümerin, nach Ablauf des Pachtvertrags Ende 2018 prüfe man entweder einen Umbau oder einen Verkauf. Und schon damals sagten die neuen Gastgeber, sie würden auch nach einem Umbau gerne weiter in der «Rose» wirten.

In der Immobilienanzeige der Brauerei Müller heisst es jetzt: «Bei allem Charme bietet die Liegenschaft Potenzial zur Modernisierung.» Das Haus verfügt ausser dem Restaurant und der Bar im Erdgeschoss über einen Bierkeller, diverse Lagerräume, den Rosensaal im ersten Stock, ein Wirtezimmer und in den obersten beiden Etagen über zwei Wohnungen. Bierbrauer Hans Müller-Hauser kaufte das Haus 1906 und liess es 1947 renovieren. Aus diesem Jahr stammt der Engel an der Fassade, der eine Rose in der Hand trägt. Im selben Jahr wurde das Haus auch von der kantonalen Denkmalpflege unter Schutz gestellt.

Denkmalgeschützter Rosensaal

Beim nächsten Umbau 1962 entdeckte man den gotischen Rosensaal wieder und renovierte ihn stilgerecht. Damals wurden die Schaufenster aus dem 19. Jahrhundert durch die breiten Bogenfenster ersetzt. Zuletzt wurde das Gasthaus 1999 vollständig renoviert und die ehemaligen Hotelzimmer wurden zu Wohnungen umgebaut. Der Rosensaal und die Fassade dürfen wegen der Schutzwürdigkeit nicht mehr verändert werden. Der Mindestgebotspreis für die «Rose» beträgt zwei Millionen Franken.

Die Brauerei Müller besass früher mehrere Gasthäuser. Heute gehört ihr nur noch ein Restaurant in der Region: das «Landhaus» in Neuenhof. Da man sich in nächster Zukunft auf die Neubaupläne auf dem Brauereiareal an der Dynamostrasse fokussieren wolle, überlegt sich die Brauerei aber, auch das «Landhaus» zu verkaufen.

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