Auszeichnung
Die Gewinner des Badener Umweltpreises stehen fest

Die «Flickstatt» setzt auf Reparieren statt Wegwerfen und hat damit den ersten Platz belegt – im Januar öffnet sie ihre Türen.

Deborah Gonzalez
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Projektleiterin Barbara Finkenbrink, Leiterin Stadtökologie Sarah Niedermann und Stadtammann Markus Schneider mit den Gewinnern des Umweltpreises: Die Drittplatzierte Sara Nigg, die Erstplatzierten Elvira und Hans Heim, Bernd Reichert und die Zweitplatzierte Simone Matter (von links).

Projektleiterin Barbara Finkenbrink, Leiterin Stadtökologie Sarah Niedermann und Stadtammann Markus Schneider mit den Gewinnern des Umweltpreises: Die Drittplatzierte Sara Nigg, die Erstplatzierten Elvira und Hans Heim, Bernd Reichert und die Zweitplatzierte Simone Matter (von links).

Sandra Ardizzone

Um den grossen Stadtratssaaltisch sitzt der Badener Stadtrat und wartet auf die Preisträgerinnen und Preisträger des Umweltpreises. Dieser wird erstmalig für ein nachhaltig gutes Leben in Baden verliehen. Im Vornherein wurden die Badenerinnen und Badener gebeten, ihre Ideen zur Nachhaltigkeit einzusenden. Gesucht waren Projekte und Menschen, die die Nachhaltigkeit in Baden fördern und von denen alle in Baden profitieren.

Ausgeschrieben war der Wettbewerb im Rahmen der Badener Umweltwochen, die 2019 unter dem Motto «Starten statt warten» losgingen und noch bis Januar 2020 im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen. «Diesmal dauert das Projekt nicht ein paar Wochen, sondern fast ein Jahr, damit die Bevölkerung sensibilisiert wird», sagt Projektleiterin Barbara Finkenbrink. Es reiche nicht, wenn nur die Stadtverwaltung sich darum kümmert, auch die Bevölkerung sei gefragt.

In Baden kann man künftig Kaputtes reparieren lassen

Insgesamt zehn Projekte sind in dem Wettbewerbsprozess bei der Stadtökologie Baden eingegangen. Die besten drei wurden gestern ausgezeichnet. Die Gewinner des ersten Umweltpreises sind Hans und Elvira Heim und Bernd Reichert. Am 25. Januar eröffnen sie am Hahnrainweg im Badener Gstühl den Begegnungsort mit Reparaturwerkstatt «Flickstatt».

Dort soll die Badener Bevölkerung ihre Alltagsgegenstände reparieren lassen, statt diese wegzuschmeissen. «Das ist ein tolles Projekt. Damit wird ein Zeichen gegen die heutige Wegwerfgesellschaft gesetzt», sagt Stadtammann Markus Schneider (CVP). Es müsse nicht immer das Neuste sein, man solle die Dinge reparieren und wertschätzen, lautet das Leitbild der Flickstatt. Das wurde mit 3000 Franken und Blumen belohnt.

Beim zweiten Platz handelt es sich um das Badener Projekt «RestEssBar». Dort werden ausschliesslich Lebensmittel angeboten, die eigentlich im Handel weggeworfen werden sollen. Für Simone Matter, die als Vorstandsmitglied den Preis entgegennahm, gab es ebenfalls Blumen und 2000 Franken.

Den dritten Platz belegte Sara Nigg mit ihrem «plastikfreien Badener Markt». Mit einem Stoffsack mit Badener-Markt-Logo möchte sie, dass der Markt künftig plastikfrei wird. Als Preisgeld gab es 1000 Franken und Blumen. Der Stadtrat hat es sich nicht nehmen lassen, allen Gewinnern noch ein projektnahes Geschenk zu machen: Werkzeuge für die Flickstatt, ein Schloss für die «RestEssBar» und ein Korb voller Lebensmittel für den «plastikfreien Markt».

Vom Konzept bis zur Idee war alles dabei

Projektleiterin Finkenbrink zeigt sich zufrieden: «Alle haben sich grosse Mühe gegeben und es sind tolle Projekte dabei herausgekommen.» Die zehn eingereichten Projekte haben eine grosse Bandbreite abgedeckt. «Von einer Idee bis zum festen Konzept – es war alles dabei», sagt sie. Die restlichen sieben Projekte wolle sie weiter im Auge behalten. Denn: «Auch dank ihnen wird in Baden mehr repariert, weniger weggeworfen und weniger Plastik verbraucht.»

Ob es nächstes Jahr einen weiteren Umweltpreis geben wird, bleibt laut Finkenbrink noch offen: «Die Entscheidung liegt ganz beim Stadtrat.»