Würenlos
Die GLP lehnt die umstrittene Aushub-Deponie Steindler ab – aus drei Gründen

Die Grünliberalen machen deutlich, wieso sie gegen die geplante Deponie Steindler sind – anders als der Gemeinderat von Würenlos.

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Die roten Ballone zeigen an, in welcher Höhe Aushub-Material in der Deponie abgelagert wird.

Die roten Ballone zeigen an, in welcher Höhe Aushub-Material in der Deponie abgelagert wird.

zvg

Die GLP Wettingen-Würenlos lehnt die geplante Aushub-Deponie im Gebiet Steindler in Würenlos ab. Sie hat sich entsprechend negativ an der kantonalen Vernehmlassung geäussert, die bis Freitag läuft. Der Kanton prüft die Aufnahme der Deponie in den Richtplan (Festsetzung). Der Regierungsrat und der Grosse Rat müssen diesem Antrag grünes Licht erteilen.

Die GLP kritisiert drei Punkte, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Den Bedarf in der Region Baden sei nicht schlüssig begründet. Der Standort sei ungünstig und die Auswirkungen auf die Natur und Umgebung seien negativ.

«Die Region Baden-Brugg importiert bereits Unmengen von Ablagerungsmaterial, und fast die Hälfte davon wird aus anderen Kantonen angefahren», schreibt die GLP. Von einem möglichen Ablagerungsnotstand, der eine solche Deponie zwischen Würenlos und Otelfingen rechtfertigen würde, könne jedoch keine Rede sein. "Wir sind nicht grundsätzlich gegen eine Deponie, wenn der Bedarf gegeben ist", unterstreicht Thomas Sibold, GLP-Politiker aus Würenlos. Der Badener Planungsverband befürchtet dagegen, dass sich der Engpass für Aushubmaterial verschärfe.

"Passt nicht ins Landschaftsbild"

Die geplanten 1,6 Millionen Kubikmeter Aushubmaterial auf einer Fläche von 16,9 Hektaren würden zu "einem massiven Fremdkörper mitten im Furttal führen", sagt Sibold. Direkt neben der Furttalstrasse und an der Kantonsgrenze in Richtung Otelfingen, sei ein schräger, 8 bis 20 Meter hoher Riegel mit enormer Länge geplant. «Dieser integriert sich absolut nicht in das bestehende Landschaftsbild.»

Zu den Auswirkungen auf Natur und Tierwelt schreibt die GLP, die Deponie respektive die Emissionen würden das Gebiet Teufermoss mit dem Birchwald, der für viele Wildtiere und Vögel ein natürlicher Bewegungsort sei, stark beeinträchtigen.

Viel Lärm und Staub befürchtet

Die Deponie soll mindestens neun Jahre lang betrieben werden. Die GLP befürchtet eine starke Zunahme an Lärm und Staub. 32'000 Lastwagenfahrten pro Jahr sind vorgesehen. Siedlungsgebiete seien nur 300 Meter entfernt.

Planungsverband Baden Regio und Gemeinderat Würenlos haben sich für die Deponie ausgesprochen. Dem Gemeinderat gehören zwei Mitglieder der FDP, je eines von CVP und BDP sowie ein Parteiloser an. Es gibt allerdings Widerstand: Gemeinden aus dem Zürcher Furttal sind gegen die Deponie, allen voran die Würenloser Nachbargemeinde Otelfingen. Ablehnung gibt es aber auch vom Natur- und Vogelschutzverein Würenlos und von der IG Nein zur Aushubdeponie Steindler/Teufermoos. (pz)