Über zwei Dutzend Guggen besorgten einem grossen Publikum eine herrlich schräge und schaurig laute Guggen-Nacht – die 29. war es.
Früher hiess sie Bööggen-Nacht. Doch weil es inzwischen mehr Guggen und weniger Bööggen hat, heisst sie seit einigen Jahren Guggen-Nacht. An Charme und Intensität hat sie kaum eingebüsst. Auf fünf Bühnen traten über 24 Gruppen in einem generalstabsmässig zusammengestellten Fahrplan auf – und waren beinahe so pünktlich wie die SBB.
Publikum liess sich mitreissen
Dass Guggenmusik heute nicht einfach schräg ist, bewiesen unter anderem die Wasserschlossfäger und die Räbeschläcker mit anspruchsvollen Arrangements und rhythmisch schwierigen Stücken. Allgemein präsentierten die Guggen viele zeitgenössische Hits und begeisterten damit auch das erstaunlich zahlreiche junge Publikum.
Die Vereinigten Fasnachts-Gruppen Baden durfte bei der Organisation ihres Grossanlass auf die traditionellen Gruppen zählen, die das Treiben mit ihren Ständen und Wagen belebten und zum Einkehren luden. So sind die Barwagen der Schlümpfe oder von Salz & Pfäffer auf dem Cordulaplatz, der Kappi-Clique, Kumetbach Sürpfler, Finkechlopfer auf dem Theaterplatz oder der Chaos-Clique mit Alpestübli auf dem Bahnhofplatz als Treffpunkte auch für Heimwehfasnächtler nicht wegzudenken.
Mit fasnächtlichem Outfit oder in närrischer Mission waren indes wenig Leute unterwegs. Das dürfte zweifellos auf die Skiferien zurückzuführen sein, denn wettermässig kamen die Fasnächtler bis weit in die Nacht hinein sehr gut weg. Vom Narrentreiben nicht abzubringen ist indes die Gruppe Flexibell, bei der man eine Beichte abzulegen hatte. Wenn dann die Kälte doch zu sehr durch die Knochen ging, lockten die fasnächtlich hergerichteten Bars in der Innenstadt, wo die Fasnachts-Disco für Betrieb sorgte. Zum zweiten Mal lud die Spanischbrödlizunft in den Cave du Luc im Bernerhaus. Das dürfte gewiss der Geheimtipp für die Badener Fasnacht 2013 sein. – Weitere Berichte über das Fasnachtstreiben in den Regionen auf den hinteren Seiten.