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Die Junioren des FC Wettingen feiern ihren Aufstieg. Nun will auch die erste Mannschaft ihren Erfolgshunger stillen. Die jüngsten Entwicklungen im Klub zeigen, dass die Chancen dafür intakt sind.
Grosse Freude beim FC Wettingen: Mitte Oktober übernahm die erste Mannschaft die Tabellenführung in der 2. Liga – der höchsten kantonalen Spielklasse. Der Höhenflug des Traditionsvereins hält weiter an, auch im Juniorenfussball. Das Fanionteam konnte die Führung verteidigen und überwintert an der Tabellenspitze.
Kleiner Wermutstropfen: Durch die Niederlage am letzten Spieltag vor der Winterpause büsste man an Vorsprung aufs Verfolgertrio Koblenz, Othmarsingen und Klingnau ein. Neu trennt das Verfolgertrio nur noch einen Punkt vom FC Wettingen.
Trotz des Dämpfers sieht Vereinspräsident Pierluigi Ghitti keinen Grund, Trübsal zu blasen. Im Gegenteil: Er macht keinen Hehl aus seinen ambitionierten Plänen mit dem FC Wettingen: «Wir haben gemeinsam ein Ziel – und das ist 1. Liga», sagt er und fügt gleich an: Dafür sei erst mal der Aufstieg in die 2. Liga interregional nötig.
Mit seiner Infrastruktur und seinen Möglichkeiten gehöre der FC Wettingen in die 1. Liga. In der vierthöchsten Schweizer Spielklasse will man langfristig bestehen können.
Der 50-Jährige ist bereits seit dem 7. Lebensjahr beim FC Wettingen. Egal, ob das Unentschieden gegen Maradonas Napoli im Uefa-Pokal 1989 oder der Konkurs nur vier Jahre später – Ghitti erlebte so manchen Höhen- und Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte.
Mit den Erfolgen in der Nationalliga A und im internationalen Wettbewerb im Hinterkopf hegen die Verantwortlichen beim FC Wettingen höhere Ansprüche als andere Regionalligisten. «Auch auf Juniorenebene ist es unser Ziel, in den höchsten Ligen mitzuspielen», sagte Ghitti bei seinem Amtsantritt als Präsident im Jahr 2014.
Gut ausgebildete Junioren seien eine wichtige Grundlage für den langfristigen Erfolg. Die intensive Nachwuchsförderung zeigt nun Wirkung: Zum Ende der vergangenen Herbstrunde haben auch die Nachwuchskicker in den Reihen des FC Wettingen allen Grund zum Jubeln.
In der abgelaufenen Saison qualifizierten sich die A- und B-Junioren für den Aufstieg in die Coca-Cola Junior League (höchste interkantonale Liga) respektive für die 1. Stärkeklasse (höchste kantonale Liga). Die C-Junioren verpassten als Zweitplatzierter der 1. Stärkeklasse ihrer Altersgruppe den Aufstieg nur knapp.
Renato Fritsche, Co- und Torwarttrainer bei den A-Junioren freut sich über den Aufstieg und sieht darin eine Bestätigung für die harte Arbeit. «Jeder legte sehr viel Engagement und Disziplin an den Tag.
Der Aufstieg ist der Verdienst jedes Spielers.» Das Trainergespann Fritsche und Doval übernahm die A-Junioren im Frühjahr dieses Jahres, nachdem das Team vorletzte Saison beinahe abgestiegen war. «Viele neue Spieler stiessen zum Team. Damals gab es nur 8 Junioren, heute sind es 27. In kurzer Zeit sind wir als Einheit zusammengewachsen», sagt Fritsche. «Das Team lief schon in der ‹Altenburg› vor rund 150 Fans auf. Man spürt eine Art Aufbruchsstimmung im Klub.»
Ghitti verlangt von allen Vereinsmitgliedern Anstand und Respekt, auch untereinander. «Nur so können wir erfolgreich sein.» Diese Forderungen setzen die Spieler auf dem Rasen um. Auffallend: Alle Mannschaften des Klubs erhielten nur wenige Karten.
Fairness als schöner Nebenaspekt? Bestimmt nicht – denn bei Punktgleichheit entscheidet die Anzahl Karten und nicht das Torverhältnis. Dieses Szenario ergab sich Ende Saison bei den A-, wie auch bei den B-Junioren. Den Aufstieg verdankt der Verein daher auch der eigenen Philosophie.
In der Saison 2015/16 stiegen sowohl die zweite als auch die dritte Mannschaft auf. Das Fanionteam bleibt damit als letzte Mannschaft übrig, die diesen Erfolg in Ghittis Amtszeit noch nicht zustande brachte.
Die jüngsten Entwicklungen im Klub zeigen, dass dieser Makel bald behoben werden könnte. Die Chancen, dass dem FC Wettingen noch bessere Zeiten bevorstehen, sind intakt. In finanzieller Hinsicht wäre ein Aufstieg möglich, denn auch mit kleinerem Budget kann man in den höheren Ligen bestehen, so Ghitti.