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Die Kleintierschau in Ehrendingen ist zur Tradition geworden – und bei Züchtern gleichermassen beliebt wie bei Besuchern. Dieses Jahr war es überraschend heiss.
In der hintersten Ecke seines Geheges – unter einem kleinen, schattenspendenden Vorsprung – liegt ein weisses Kaninchen. Es ist ein heisser Tag und das dickfellige Tier fläzt sich schläfrig im Schatten. Ein kleines Mädchen steckt begeistert ein Löwenzahnblatt durch die Gittermaschen. Die Trägheit des Kaninchens vermag den Enthusiasmus des Mädchens kein bisschen zu mindern: «Guck mal Papa, ich glaube, es kommt gleich!»
Die jährliche Kleintierschau in Ehrendingen, die nach mehr als 40 Jahren zur Tradition geworden ist, bietet Züchtern die Möglichkeit, ihre neuen Würfe auszustellen: Enten, Tauben und Hühner sowie auch Kaninchen. Laut Patrick Schneider, dem Obmann des Kleintierverbandes Ehrendingen, versucht man zudem, «jedes Jahr eine Ergänzung zum normalen Programm anzubieten. Wir hatten schon Bienen oder das allgemeine Thema des Natur- und Vogelschutzes. Dieses Jahr wurden uns Oussantschafe zur Verfügung gestellt.» Diese bilden die weltweit kleinste Schafrasse und passen somit ebenfalls zum allgemeinen Kleintiermotto.
Unter den Besuchern sind viele Familien mit Kindern. «Wir waren schon letztes Jahr hier; unser Sohn hat die Hühner am liebsten», berichtet ein Vater. So manche werden auch nostalgisch beim Anblick der Kaninchen, viele hielten in ihrer Kindheit selbst solche Tiere.
Plötzlich bildet sich ein kleiner Aufruhr, Verbandsmitglieder stehen diskutierend um ein Gehege: Ein Kaninchen verträgt die Hitze nicht, hat sich im Stroh eingegraben und atmet nur noch flach. «Den warmen Nachmittag haben wir tatsächlich nicht erwartet, doch zum Glück haben wir vorgesorgt», äussert sich Schneider. Der Käfig wird sogleich mit Beschattungsnetzen abgedeckt und zur Seite gestellt, um das Tier vor Stress zu bewahren, sodass es den Nachmittag gut überstehen kann.