Baden
Die Konkurrenz unter den Badener Winterdörfern ist spürbar

Von positiv überrascht bis gedämpft: Die Bilanzen von Winterzauber, Wunderdorf und Cordula-Dörfli fallen unterschiedlich aus.

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Die Konkurrenz unter den Badener Winterdörfern ist spürbar
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Das Wunderdorf hatte mehr Besucher als erwartet und schreibt eine schwarze Null. Die Initianten des Cordula-Dörflis feiern auch im 2020. Rund zwei Monate vor der «Uuschratzete» fand die «Aarüehrete» statt.
Das Wunderdorf hatte mehr Besucher als erwartet und schreibt eine schwarze Null. Die Initianten des Cordula-Dörflis feiern auch im 2020. Rund zwei Monate vor der «Uuschratzete» fand die «Aarüehrete» statt.

Die Konkurrenz unter den Badener Winterdörfern ist spürbar

CH Media

Mit der «Uuschratzete» schloss gestern das letzte Badener Winterdorf seine Pforten. Zum neunten Mal zeichnete die Stetter Spezialitätenbrennerei Humbel für den traditionellen Winterzauber auf dem unteren Bahnhofplatz verantwortlich. Nicole Lüthy, Projektverantwortliche der Firma Humbel, ist zufrieden mit den knapp sieben Wochen Weihnachtsstimmung. Einzig ein bisschen Schnee hätte sie sich gewünscht.

Dass mit dem Badener Wunderdorf auf dem Theaterplatz ein neuer Konkurrent auf dem Markt ist, habe man gespürt. «Klar», sagt Lüthy, «die Leute sind gespannt auf das Neue und gehen es anschauen.» Dennoch sei sie mit dem Besucheraufkommen zufrieden.

Ob es in Baden mit den Attraktionen auf dem Bahnhof-, Theater- und Cordulaplatz ein Überangebot an Weihnachtsdörfern gebe, sei schwer zu beurteilen, findet Lüthy. «Die Leute können zirkulieren, aus verschiedenen Angeboten auswählen. Das ist spannend und grundsätzlich gut.»

Sehr viele positive Reaktionen

In einem Jahr wird der Winterzauber zum zehnten Mal durch die Firma Humbel organisiert. Lüthy verspricht für die Jubiläumsausgabe einige Neuerungen, will sich aber noch nicht in die Karten blicken lassen.

«Überraschend gut» fällt die Bilanz bei den Verantwortlichen des Badener Wunderdorfs aus. «Mit über 100'000 Besuchern haben wir unser Ziel übertroffen, finanziell schreiben wir eine schwarze Null», sagt Herbert Märki. «Wir sind sehr zufrieden mit unserer Premiere.» Dass es von Anwohnern und Besuchern auch Reklamationen gab, verbucht Märki unter der Kategorie Lernprozess.

Trotz Kritik habe er sehr viele positive Reaktionen erhalten, die mobile Eisbahn sei bei den Kindern sehr gut angekommen. Bei einer neuen Austragung würde man aber wohl die Stände anders anordnen und das Restaurant weniger nobel ausrichten. Ob es das Wunderdorf im nächsten Winter wieder gibt, sei noch offen. «Wenn wir eine Einladung von der Stadt Baden erhalten, machen wir das gerne wieder», sagt Märki.

Enttäuschung über zu wenige Besucher

Bei Patrick Mösch, gemeinsam mit Reto Zurflüh von der Bodega Bar Initiant des Cordula-Dörf­lis auf dem Cordulaplatz, ist die Stimmung etwas gedämpfter: «Wir sind im Grossen und Ganzen zufrieden», sagt er zwar, «aber wir hätten uns bei der nun zweiten Durchführung doch mehr Besucher gewünscht.»

Zwei Wochen länger als bei der erstmaligen Durchführung vor einem Jahr sei das Dörfli geöffnet gewesen: «Wir haben zwar noch keine Zahlen ausgewertet, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es in etwa gleich viele Menschen wie 2018 waren – trotz der zwei Wochen mehr.»

Er verbirgt seine Enttäuschung nicht, und auch wenn er die Schuld nicht nur darauf abschieben möchte, so habe sicherlich auch die neue Konkurrenzsituation mit dem Wunderdorf damit zu tun: «Mit dem Eisfeld war es für Familien dort natürlich klar attraktiver.» Auch die Lage am Ende der Stadt sei für sie nicht ideal, komme doch hier sowieso weniger Laufkundschaft durch: «So war es für uns doppelt ärgerlich», so Mösch.

Trotzdem: «Alle unsere Besucher hatten mega Freude an dem, was wir hier mit viel Herzblut aufgebaut und angeboten haben. Wir werden das Cordula-Dörfli auf jeden Fall auch an Weihnachten 2020 wieder durchführen.» (afr/cla)