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Die Bagger sind abgezogen: Nun sind auch die Arbeiten zur Renaturierung am Limmatufer auf Ennetbadener Seite beendet. Mit verschiedenen Massnahmen haben sich die Bedingungen verbessert, damit mehr Fischarten sich hier wohl fühlen.
Im Sommer haben Bagger in der Limmat Felsbrocken und Geröll zwischen der Holzbrücke und dem Merciersteg platziert. Das Ziel: Unterschiedliche Fliessgeschwindigkeiten erzeugen, um den Lebensraum der Fische zu verbessern. «Wir möchten den Ansprüchen der Natur und der Fische gerecht werden», erklärt Beni Pauli-Marti, Gemeinderat von Ennetbaden. Zudem würde der Limmatraum als Naherholungsgebiet mit dem zunehmenden Wachstum an Bedeutung gewinnen.
Das Bauprojekt «ökologische Aufwertung Limmatraum» ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Baden und der Gemeinde Ennetbaden. Baden setzte die Massnahmen bereits 2011 um. Auf Ennetbadener Seite hätte im Herbst 2012 mit den Arbeiten begonnen werden sollen. Verzögerungen im Bewilligungsverfahren sowie die hohen Pegelstände im Herbst 2012 und Frühling 2013 führten dazu, dass erst diesen Sommer begonnen wurde.
Wirbel und ruhige Zonen
Zahlreiche bauliche Massnahmen sollen dafür sorgen, dass die Limmat nicht mehr monoton und in hoher Geschwindigkeit fliesst. Kiesbänke im Fluss, Vorschüttungen am Ufer oder im Fluss platzierte Störsteine sorgen für Wirbel, aber auch für ruhige Zonen. «Stellen mit langsam fliessendem Wasser sind geeignete Laichplätze für die Fische», sagt der stellvertretende Bauverwalter Ennetbaden, Marcel Herzog. So soll die Artenvielfalt möglichst vieler Fischarten gefördert werden.
Eine andere Massnahme sind sogenannte Buhnen: «Steinhaufen oder Felsbrocken werden an beiden Ufern quer zur Flussrichtung platziert», erklärt Herzog. In dem die Buhnen an den beiden Ufern nicht gegenüberliegend, sondern versetzt platziert werden, fliesse das Gewässer schlangenlinienförmig. An einigen Stellen wurden die Mauern saniert und Zugänge zum Fluss geschaffen, damit das Ufer für die Bevölkerung attraktiver wird.
Unterschiedliche Interessen
Für Gemeinderat Pauli war der Hochwasserschutz ein grosses Handicap: «Wir haben auf der ganzen Strecke genau ausgerechnet, wie viel Geröll aufgeschüttet werden darf, ohne den Hochwasserschutz zu gefährden.» Marcel Herzog erschien die Berücksichtigung der verschiedenen Interessengruppen als die grösste Herausforderung: «Fischer wünschen sich Zonen mit geringer Fliessgeschwindigkeit, während Kanuten mehr Wellen möchten.» An zahlreichen Gesprächen hätte man gemeinsam nach Lösungen gesucht, mit denen alle Parteien nun zufrieden seien.