Die junge Band aus Baden begeisterte am Samstag ein breit gefächertes Publikum – mit bekannten und neuen Songs.
In der eisigen Winternacht am Samstag sammeln sich die Leute im Nordportal. Ich treffe auf viele bekannte Gesichter aus meiner Kantizeit. Gut erinnere ich mich daran, als die Pedestrians, damals noch weniger bekannt, am «Sonafe» in Wettingen aufgetreten sind. Bevor sie aber auf die Bühne im Nordportal treten, begeistert die deutsche Vorband «Rider Connections» mit einigen ihrer Songs. Es herrscht bereits volles Haus. Besonders beeindruckend ist der Beatboxer, der seine Töne mit den Händen aus der Luft hervorzuholen scheint. Eine wirklich spannende, abwechslungsreiche Darbietung.
Das Publikum ist so wild durchmischt wie die Bandbreite der Musiksparten, die die Pedestrians abdecken: Reggae, Jazz-Pop und Ska. Das ist wohl auch der Grund, warum die Band so viele verschiedene Menschen anspricht. Ihre Musik versetzt das Publikum zurück in der Zeit, aber gleichzeitig nimmt sie es auf einen abenteuerlichen Roadtrip mit. Eine moderne Interpretation einer nachhallenden Ära. Der Alltag verblasst. Ihre Songs erinnern an Bob Marley, mit einem friedlichen, gemütlichen und dennoch groovigen Beat, aber sie sind auch gespickt mit einem modernen Touch, der sofort Discostimmung auslöst. Auf eine besondere Weise zeitlos. Von Anfang an ist die Menge voll mit dabei, tanzt und singt fleissig mit. Viel zu schnell neigt sich der Abend seinem Ende zu.
Mit etwas Geduld erwische ich den Sänger der Pedestrians. Wir reden eine Weile über unsere Kantizeit, das alles scheint weit weg zu sein. Seit der Bandgründung 2013 hat sich viel getan. Inzwischen haben sie bereits ihr drittes Album «What’s the difference» herausgebracht und den Musikwettbewerb «MyCokeMusic Soundcheck 2015» gewonnen. In diesem Jahr treten sie nicht nur national, sondern auch in Deutschland und in Holland auf. Der musikalischen Laufbahn scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Trotz des grossen Erfolgs möchten die Pedestrians ihr Studium fortsetzen. «. Nicht, dass wir nicht daran glauben, weiterhin Erfolg zu haben. Aber wir lieben auch unsere Studienfächer und brauchen sie ebenfalls», sagt mir Mike Bill, der Sänger der jungen Band.
Dieses Jahr möchten die Pedestrians aber auch ein paar Wochen Entspannung einplanen, was letztes Jahr gefehlt hat. Studium, Musik und Privatleben unter einen Hut zu bringen, ist nicht leicht. Das fordert viel Zeit und Engagement. «Wir treffen uns einmal in der Woche in unserem Musikraum, am Wochenende sind die Konzerte, man muss weit vorausplanen», erklärt er.
Wer die Pedestrians in Baden verpasst hat, bekommt im Januar noch mehrmals die Gelegenheit, sie schweizweit zu hören oder auf einem Städteflug live zu erleben.