Killwangen
Die Post will in Killwangen zurück ins Dorf

Vor einem Jahr wurde die Post geschlossen – keine Nachfrage, so die Begründung. Jetzt könnte die Post aber schon bald wieder zurückkommen: Noch fehlt die Zusage eines Interessenten, eine Rückkehr der Postfächer scheint aber ausgeschlossen.

Daniel Vizentini
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In Killwangen gibt es seit einem Jahr keine Post mehr. Eine Rückkehr als Postagentur in einem Lokal bleibt möglich.dm/Archiv

In Killwangen gibt es seit einem Jahr keine Post mehr. Eine Rückkehr als Postagentur in einem Lokal bleibt möglich.dm/Archiv

Dieter Minder

Ein Jahr ist es her, seit die Post ihre Filiale in Killwangen geschlossen hat. Weil die Nachfrage während dreier Jahre rückläufig war, konnte die Poststelle nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden, hiess es damals seitens der Post. Eine Sammlung von 1330 Unterschriften gegen die Schliessung konnte das Vorhaben nicht verhindern.

Nun kommt wieder Bewegung in die Sache: Vor zwei Wochen startete der Killwanger Gemeinderat eine Umfrage in der Bevölkerung. Er will wissen, wie es um den Bedarf einer Post mit Agenturlösung steht – etwa als Teil eines Ladens. Zudem sollen die Einwohner sagen, ob sie sich die Postfächer in Killwangen zurückwünschen. «Uns interessiert sehr, was für Erfahrungen unsere Einwohner mit der neuen Situation gemacht haben», sagt Gemeindeammann Werner Scherer. Damit meint er die Erfahrungen mit der Poststelle in Spreitenbach, die den Killwangern von der Post als die am nächsten gelegene Alternative angeboten wurde. Gegenüber der Wochenzeitung Limmatwelle sagte Scherer bereits: «Ich habe mein Postfach nach Spreitenbach verlegt und bin äusserst unzufrieden mit der Situation.» Aus der Killwanger Bevölkerung hörte man bisher Klagen über die fehlenden Parkplätze bei der Postfiliale in Spreitenbach. Gemäss Scherer will der Gemeinderat mit der Umfrage auch «andere, nicht bekannte Mühsale» eruieren. «Die Aussagen und Entscheidungen der Post sind für uns nach wie vor nicht nachvollziehbar», sagt er. Es sei deshalb wichtig, die aktuelle Meinung der Bevölkerung einzuholen. «So können wir weiter agieren.»

Punkto Postfächer dürfte sich der Gemeinderat aber womöglich falsche Hoffnungen machen, denn aktuell winkt die Post bei dem Thema klar ab: «Unabhängig von einer möglichen Agenturlösung ist in Killwangen kein Postfachangebot mehr vorgesehen», sagt Erich Schmid, Leiter Kommunikation der Post. Dass eine Postagentur in einem Lokal in Killwangen eröffnet wird, könnte aber durchaus Realität werden. Ein Interessent sei schon seit längerer Zeit mit der Post in Kontakt. «Nachdem die Abklärungen seitens der Post positiv verlaufen sind, sind wir für eine Agenturpartnerschaft bereit», sagt Schmid. Der Entscheid liege gemäss Schmid zurzeit beim Interessenten, der noch keine verbindliche Zusage gemacht habe. Dieser wolle das Ergebnis der Umfrage abwarten. Wer der besagte Interessent ist, will Schmid nicht bekannt geben. Er wolle nicht genannt werden, hiess es. Auch vonseiten der Gemeinde erfährt man dazu nichts.

Für eine Agenturlösung ideal seien gemäss Erich Schmid Läden mit Artikeln des täglichen Bedarfs. In Killwangen gibt es neben dem Kiosk und dem Restaurant am Bahnhof aber keine Geschäfte, bestätigt Gemeindeschreiberin Sandra Spring. Für Post-Kommunikationsleiter Erich Schmid gäbe es aber auch andere Möglichkeiten: «Die Post ist auch für andere Partner offen.» Wesentlich seien eine gute Lage und ganzjährig kundenfreundliche Öffnungszeiten ohne Betriebsferien.