Der umstrittene Umbau des Bahnhofgebäudes hat trotz Eingabe einer Petition begonnen. Der gesamte Umbau des Gebäudes wird voraussichtlich bis Ende 2011 dauern und kostet rund 2,3 Millionen Franken.
Gelbe Holzwände verdecken einen Grossteil der Front des Badener Bahnhofes. In den kommenden Monaten werden Handwerker die Fassade des alten Gebäudes zu erneuern.
Nebst äusserlichen Sanierungsarbeiten wird der innere Teil des Bahnhofgebäudes neu gestaltet. Im Nordflügel wird Platz für den geplanten Starbucks geschaffen. Im mittleren Teil soll ein Vital-Punkt-Drogerie-Reformhaus entstehen. Im 1. Obergeschoss wird die ehemalige Wohnung zu Behandlungsräumen für die Vital-Punkt-Drogerie umgestaltet. Auch das Bahnhoflokal «Buvette» wird dem Umbau zum Opfer fallen. Als Ersatz ist ein Café Suisse geplant. Die Vorbauten auf dem Perron 1 werden gänzlich entfernt mit dem Ziel, den historischen Charakter des Gebäudes wieder herzustellen. Der dortige Kiosk wird im Mittelteil des Bahnhofs einen neuen Platz erhalten. Die Eingangshalle mit dem Durchgang zum Perron 1 bleibt bestehen. Das gesamte Projekt kostet die SBB rund 2,3 Millionen Franken.
Der Kampf geht weiter
Noch am Donnerstag hat Bea Grünig die Petition für eine sanfte Renovierung des Bahnhofgebäudes beim Stadtschreiber Stefan Jetzer eingereicht – vergebens, wie es scheint. Doch Petitionsführerin Grünig denkt nicht ans Aufgeben: «Wir geben nicht klein bei und sammeln weiter Unterschriften.» Denn auch nach dem Baubeginn könne man noch etwas verändern, so Grünig: «Noch ist es nicht zu spät, handeln kann man immer.» Die Unterschriftensammlung gegen das laufende Projekt läuft noch bis Ende April.
Verärgert ist Grünig über die Vorgehensweise der Bundesbahnen. «Diese haben uns einfach ignoriert.» Roman Marti, Mediensprecher der SBB, kann diesen Vorwurf nicht verstehen: «Zwischen uns und Frau Grünig gab es einen regen E-Mail-Verkehr.» Ausserdem sei Bea Grünigs Forderung nach dem Erhalt des historischen Bahnhofgebäudes erfüllt. «Die SBB und Frau Grünig verfolgen im Grunde genommen dieselben Ziele», so Marti. Mit dem Umbau bleibe das Gebäude nicht nur erhalten sondern werde aufgewertet. «Es werden neue Räumlichkeiten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.» Ausserdem sei das Projekt denkmalschutzkonform und mit dem Bundesamt für Kultur (BAK) abgesprochen.