Karin Bächli von der SP verzichtet auf eine Kandidatur für den freien Sitz im Badener Stadtrat. Damit sind noch Erich Obrist und Jörg Caflisch im Rennen. Am Mittwoch wird die Partei den Entscheid fällen.
Nun ist es offiziell: Zwei der drei meistgenannten Anwärter für den freiwerdenden Stadtratsitz von Daniela Berger werden für das Amt kandidieren. «Die beiden langjährigen SP-Mitglieder Jürg Caflisch und Erich Obrist stellen sich als mögliche Kandidaten für die Nachfolge von Daniela Berger zur Verfügung.»
Dies schrieb die Partei am Dienstag in einer Medienmitteilung. Beide hätten sich als Einwohnerräte und als Mitglieder von verschiedenen Kommissionen einen Namen gemacht und seien bestens vertraut mit der Badener Politik, heisst es dort weiter.
An der ausserordentlichen SP-Generalversammlung, die am Mittwoch stattfindet, wird die Partei ihren definitiven Kandidaten nominieren.
Nicht mehr im Rennen ist Karin Bächli, die ebenfalls als Anwärterin für den Stadtrat gehandelt wurde. Sie überlegte sich eine Kandidatur, hat sich aber gegen eine solche entschieden. «Ich habe mir reiflich überlegt, ob ich zur Wahl antreten werde», sagt Bächli. «Aus privaten und beruflichen Gründen werde ich aber nicht kandidieren.»
Der Entscheid sei ihr sehr schwergefallen, denn das Amt als Stadträtin fände sie sehr spannend, «doch es ist für mich nicht der richtige Zeitpunkt», sagt sie. Zwar haben Kandidatur-Gespräche mit dem Parteivorstand stattgefunden. «Ausschlagegebend für meinen Entscheid waren aber nicht parteistrategische Überlegungen, sondern lediglich meine private und berufliche Situation.»
Selena Rhinisperger, Co-Präsidentin der SP Stadt Baden, bestätigt, dass man mit Karin Bächli intensive Gespräche geführt habe. «Sicher hätten wir uns gewünscht, dass Karin Bächli kandidiert, aber wir akzeptieren ihren Entscheid», sagt Rhinisperger.
Persönlich hätte sie eine breitere Auswahl geschätzt und gerade mit Karin Bächli (1977), die seit 13 Jahren im Einwohnerrat politisiert «hätten wir eine junge und doch sehr politikerfahrene Kandidatin gehabt», und fügt hinzu: «Wir haben aber mit Jürg Caflisch und Erich Obrist eine sehr gute Auswahl.»
Im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen im Herbst 2017 bestätigt Rhinisperger, dass sich die Stadtratskandidaten auch Gedanken über eine mögliche Stadtammannkandidatur machen müssen. Sie ergänzt aber, dass es nie eine zentrale Bedingung für die jetzige Kandidatur gewesen sei.
Erich Obrist, der bei Bekanntwerden von Daniela Bergers Rücktritt bereits sein Interesse am Stadtratsitz bekundet hatte, sagte zu gleich, das Stadtammannamt sei für ihn kein strategisches Ziel. Ganz vom Tisch gewischt hat er das Thema aber nicht, als er sagte: «Dieser Diskussion muss man sich, dann stellen, wenn es im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen erforderlich wird.»
Im Gegensatz zu Karin Bächli sei für Jürg Caflisch jetzt genau der Richtige Zeitpunkt, um die Seite vom Einwohnerrat zum Stadtrat zu wechseln, wie er jüngst gegenüber dem «Badener Tagblatt» sagte. Caflisch war von 1998 bis 2008 Mitglied des Einwohnerrates und langjähriger Fraktionspräsident.