Im Interesse der Bevölkerung, der Schule und des Personals dürfe das Bad nicht über längere Zeit geschlossen bleiben. Die Gemeinde dürfe auf keinen Fall «eine Ruine betreiben».
Das Hallenbad im Obersiggenthaler Ortsteil Nussbaumen bleibt wegen der einsturzgefährdeten Decke vorerst geschlossen: Die SP Ortspartei hat die Nachricht mit Bestürzung aufgenommen, wie sie in einer Mitteilung schreibt.
«Natürlich war der Entscheid richtig, das Hallenbad sofort zu schliessen, als sich zeigte, dass die Statik der Decke nicht mehr gewährleistet ist.» Was nun aber auf keinen Fall passieren dürfe: Dass das Bad längerfristig geschlossen bleibe «und die Gemeinde am Schluss gar eine Ruine am Waldrand betreiben und überwachen muss».
Darum hat die SP eine klare Forderung an alle politischen Akteure und Instanzen: «Das Bad muss der Öffentlichkeit so schnell wie möglich wieder zur Verfügung stehen.» Im Interesse der sportlichen und der gesundheitsbewussten Bevölkerung, der Schule und des Schwimmunterrichts sowie des angestellten Personals sei ein unverzügliches Handeln aller politischen Instanzen unumgänglich.
Vom Gemeinderat verlangt die SP, dass er dem Einwohnerrat an seiner Budgetsitzung Ende dieses Monats den Kreditantrag für die Sanierung dringlich unterbreitet. Diese Forderung sei angebracht auch angesichts der gemeinderätlichen Aussage, dass der ausführliche technische Bericht bis Mitte September vorliegt.
Das Hallen- und Gartenbad sei ein Obersiggenthaler Markenzeichen und für viele Bewohnerinnen und Bewohner unverzichtbar. Es stelle sich die Frage, ob die Schliessung mit vorausschauendem Handeln nicht hätte verhindert werden können, heisst es in der Mitteilung weiter.
Marie-Louise Nussbaumer, Präsidentin der SP Obersiggenthal und während 14 Jahren bis 2017 Gemeinderätin: «Dass sich die Decke des Bades in einem schlechten Zustand befindet, ist schon länger bekannt.
Nun rächt sich, dass nie gehandelt wurde. Ich verstehe nicht, warum das Bad nicht bereits im Sommer saniert wurde. Jetzt steht uns womöglich ein Winter ohne Hallenbad bevor.»
Kritisiert die Parteipräsidentin damit nicht auch ein wenig ihren eigenen Gemeinderat Peter Stucki, der zuständig für das Bad ist? Nussbaumer: «Nein, die Probleme waren schon bekannt, lange bevor er letztes Jahr sein Amt antrat.
Er hat die Arbeit seiner Vorgängerin weitergeführt und ein Sanierungsprojekt vorgelegt.» Der Kredit von 13,5 Millionen wurde aber vom Parlament zurückgewiesen. Womöglich treffe auch sie selber eine gewisse Mitschuld, sei sie doch lange Mitglied des Gemeinderates gewesen. «Entscheidend ist, dass nun alle politischen Akteure handeln.»