Wie es das Modegeschäft Oliverio schafft, sich auch noch nach 30 Jahren in der wachsenden Modebranche zu behaupten.
Natur und Wasser. Davon hat sich Pino Oliverio für die neue Sommerkollektion des Badener Modegeschäfts Oliverio inspirieren lassen. So sind beispielsweise Motive wie blühende Blumenfelder oder Regenwälder als Stickereien oder Prints auf Seide, Baumwolle oder Leinen umgesetzt. Allgemein spielt die Natur als Inspirationsquelle für den gebürtigen Italiener eine grosse Rolle. Aber auch der Blick zurück in die Vergangenheit soll sich in seiner Kleidung widerspiegeln. Als «Erinnerung an vergangene Epochen» bezeichnet der Modedesigner seine Ideen.
Es ist die 60. Kollektion, die das Modelabel, dessen Laden sich am Cordulaplatz befindet, am vergangenen Freitag in der Tunnelgarage in Baden vorstellen konnte. Models präsentierten dabei die Damen- und Herrenkleidung in einer Modenschau. Dass der Anlass auf den Monat genau auf das 30-Jahr-Jubiläum fällt, sei aber Zufall: «Wir stellen unsere Kollektion seit den Anfänger in einer Fashionshow vor», sagt Oliverio. Seit 30 Jahren produziert das Badener Modelabel Kleidung unter fairen Bedingungen. Die Stoffe stammen vorwiegend aus Italien, genäht wird in Kleinserien in zwei italienischen Ateliers und in einem Atelier im Tessin.
«Nachhaltigkeit hat für mich etwas mit Nachhallen zu tun», sagt Ehefrau Yolanda Oliverio. «Unsere Produkte sollen nachklingen, lange bestehen und nicht vergessen gehen.» Die Exklusivität der Mode stamme von der Kombination der Farben, Muster und Stoffe. Und diese Einzigartigkeit sorge wiederum für Nachhaltigkeit bei der Kundschaft: «Unsere Kunden kennen unsere Handschrift», ist Yolanda Oliverio überzeugt. «Dadurch schaffen wir es, ein Nischenprodukt zu kreieren.» Entgegen dem Einheitsbrei grosser Geschäfte setzt Oliverio auf Erkennbarkeit der Mode und langjährige, treue Kundschaft. Deshalb kann sich der Laden auch heute noch in der ständig wachsenden Modebranche behaupten.
Einzig unter der langjährigen Baustelle direkt vor der Haustüre am Schulhausplatz habe das Geschäft in der letzten Zeit etwas gelitten: «Die Emissionen waren zeitweise sehr grenzwertig», sagt Yolanda Oliverio. Doch sie möchte nach vorne schauen: «Immerhin wurde der Platz aufgewertet, das gibt wieder einen Aufschwung.» Denn schliesslich möchte das Ehepaar das Geschäft noch lange weiterführen: «Wir denken gerne an Karl Lagerfeld und Giorgio Armani», sagt Yolanda Oliverio und lacht. «Die haben schliesslich auch bis ins hohe Alter Mode kreiert.»